Der Göttliche Wille - Das Reich des Göttlichen Willens

Das Reich des Göttlichen Willens
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Schriften

„Ich bin überwältigt von Liebe!

... Ich komme, um dir das größte Geschenk zu bringen und dich zu lehren, wie ihr in Meinem Willen leben sollt!“

„Ich komme zu euch mit einem Herzen, das sich überwältigt sieht von den Flammen der Liebe. Komme als Vater zu seinen vielgeliebten Kindern, bei ihnen zu verbleiben und mit ihnen ein gemeinschaftliches Leben zu führen, in dem nur ein Wille und eine Liebe wirksam sind. Komme mit der Gefolgschaft Meiner Leiden, Meines Blutes, Meiner Werke und sogar Meines Todes. Nun achtet auf Meine Worte!

Jeder Tropfen Meines Blutes, jedes Leid, jede Meiner Handlungen, jeder Meiner Schritte wetteifern miteinander, euch Meinen Göttlichen Willen darzubieten, selbst Mein Tod will euch die Auferstehung zum Leben in Meinem Willen geben. Durch Meine Menschheit habe Ich alles vorbereitet, Gnaden, Beistand, Licht und Stärke für euch erlangt, um ein so großes Gut in Empfang zu nehmen. Von Meiner Seite ist alles getan, nun erwarte Ich, dass auch ihr euren Teil tut. Wer wird so undankbar sein, Mich und das Gut, das Ich mitbringe, nicht annehmen zu wollen? Wisset, Meine Liebe ist so groß, dass Ich über euer vergangenes Leben keine Rechenschaft fordere. All eure Verschuldungen, alles Böse, das ihr getan, will Ich im Meere Meiner Liebe begraben, im Feuer Meiner Liebe verzehren lassen. So beginnen Wir gemeinsam ein neues Leben, ganz in Meinem Willen.

Wer könnte so hartherzig sein, Mir Widerstand zu leisten und Meinen so väterlichen Besuch abzuweisen? Nehmet ihr Mich auf, dann werde Ich bei euch bleiben wie ein Vater inmitten seiner Kinder, für immer mit euch in einem Willen leben. O wie verlange, wie sehne Ich Mich danach, dass Meine Kinder immer mit Mir seien und von Meinem Willen leben möchten!

Seit beinahe sechstausend Jahren rufe ich nach Meinen Kindern, möchte Ich sie um Mich haben, sie glücklich und heilig machen. Meine Liebe hat einen solchen Grad erreicht, dass sie Mich übermannt und Qualen ausstehen, unter Seufzern und Leiden Mich immer wieder ausrufen lässt: Kinder, Meine Kinder, warum kommt ihr nicht zu eurem Vater? Warum geht ihr weg von Ihm, um in Armut und Elend zu darben? Eure Übel sind Wunden für Mein Herz, und Ich bis es müde, auf euch zu warten.

Da Ich nun Meine Liebe, die in Mir wir Feuer brennt, nicht mehr meistern kann, suche Ich euch auf und bringe euch das erhabene Geschenk Meines Willens. O Ich bitte, Ich beschwöre euch, Ich flehe zu euch: Höret auf Mich und lasst euch durch Meine Tränen und Seufzer einer glühenden Sehnsucht zum Mitleid bewegen.

Seht, mit diesem Büchlein komme Ich nicht allein als Vater, sondern auch als Lehrer inmitten der Schüler. Wenn ihr Mir Gehör schenkt, will Ich euch überraschende Dinge lehren, himmlische Unterweisungen geben, die Licht spenden, das nie erlischt. Liebe, die stets zündet, göttliche Kraft, die nie erlahmt, unerschütterlichen Mut, der vor keinem Hindernis und keinem Opfer zurückschreckt und eine Heiligkeit, die stets zunimmt. Diese Güter werden auf Schritt und Tritt euch den Weg bahnen, der sicher zum himmlischen Vaterland führt.

Beachtet überdies: Ich komme als König zu Meinem Volke, nicht um Steuern und Abgaben zu fordern, nein, vielmehr dass ihr Mir euren Eigenwillen, euer Elend, eure Schwächen, alle eure Übel abtretet. Meine Hoheit beansprucht nur das, was euch quält, unglücklich und ruhelos macht, um alles in den Feuerofen Meiner Liebe zu werfen und dort in Flammen aufgehen zu lassen. Ich Meinerseits werde euch wie ein wohltätiger, friedliebender und großmütiger König als Gegengabe Meinen Willen, die Zärtlichkeit Meiner Liebe, Meine Reichtümer, Meine Glückseligkeit mit ihrem Frieden und die reinsten Freuden schenken. Gebt ihr Mir euren Willen hin, dann werdet ihr vollauf glücklich sein und auch Ich. Darum habe Ich kein anderes Sehnen, als dass Mein Wille unter euch das Zepter führe.

Himmel und Erde lächeln euch zu, Meine gebenedeite Mutter wird auch euch Mutter und Königin sein. Da Sie wohl das hohe Gut kennt, das euch das Reich Meines Göttlichen Willens gewährt, und euch als ihre wahren Kinder liebt, so ist Sie, um Meine glühende Sehnsucht zu stillen und euch glücklich zu machen, ganz Eifer, die Völker und Nationen vorzubereiten und zu befähigen, die Herrschaft des Reiches Meines Göttlichen Willens willkommen zu heißen. Ihr, welche die Völker vorbereitete, dass deren Erwartung und Sehnsucht Mich vom Himmel auf die Erde herabsteigen ließ, ist von Mir auch jetzt die erhabene und heilige Aufgabe beschieden, kraft ihrer mütterlichen Liebe die Völker vorzubereiten, ein so hohes Gut entgegenzunehmen.

So hört Mich an, Meine Kinder! Lest aufmerksam und voller Hingabe Seite für Seite dieses Büchleins, und ihr werdet das Bedürfnis empfinden, in Meinem Willen zu leben. Ich stelle Mich an eure Seite, wenn ihr lest, werde euren Geist erleuchten, euer Herz anrühren, damit ihr die Kostbarkeit der Gabe, die euch Meine glühende Liebe anbietet, begreift, den heldenmütigen und feierlichen Entschluss fasst, zu Mir zu kommen, und mit Mir zu leben in der Heiligkeit Meines Göttlichen Willens.“[1]

„O böse Welt, du tust alles, um Mich vom Angesicht der Erde zu verjagen und Mich aus der Gesellschaft, aus den Schulen, aus den Gesprächen - aus allem zu verbannen; du planst Intrigen, um die Gotteshäuser und Altäre niederzureißen, Meine Kirche zu zerstören und Meine Diener zu töten, und Ich bin dabei, dir ein Zeitalter der Liebe vorzubereiten: die Ära Meines dritten Fiat.

Du wirst fortfahren, Mich (aus deinem Leben) zu verbannen, und Ich werde dich mit Liebe beschämen, werde dich von hinten (hinter deinem Rücken) verfolgen, dann werde ich Mich dir von Angesicht zu Angesicht gegenüberstellen, um dich in Liebe zu beschämen (überwältigen), und dort, wo du Mich vertrieben hast, werde ich Meinen Thron errichten und mehr (weiter) als zuvor herrschen, aber auf so wunderbare Weise, dass du selbst zu Füßen Meines Thrones niederfallen wirst, (und) wie gebunden (überwältigt) von der Kraft der Liebe.“[2]

Jesus zu Luisa Piccarreta: „ ... Ich werde in den zukünftigen Generationen alle anderen Arten der Heiligkeit - unter welchem Aspekt der Tugenden auch immer - verschwinden lassen ...”
 
Die Verheißung des Göttlichen Willens

„ ... Meine Tochter! Als Adam gesündigt hatte, gab ihm Gott die Verheißung des kommenden Erlösers. Jahrtausende vergingen. Doch die Verheißung versagte nicht, für das Menschengeschlecht kam der Tag der Erlösung.

Da Ich, vom Himmel auf die Erde herabgestiegen, das Reich Meiner Erlösung gegründet hatte, gab Ich, bevor ich von der Erde schied, im Vaterunser eine andere, noch feierlichere Verheißung über die Ankunft des Reiches Meines Willens. Um dieses Reich sicherer erlangen zu können, kleidete Ich die Verheißung in die feierliche Form des von Mir stammenden Gebetes, worin Ich den Vater bat, Er möge Sein Reich kommen und den Göttlichen Willen geschehen lassen, wie im Himmel, so auf Erden.

Ich wollte als Erster dieses Gebet sprechen, weil Ich wusste, so sei es der Wille Meines Vaters, der Meinen Bitten nichts verweigern würde, umso weniger, als Ich auch mit Seinem Willen betete und um das bat, was der Vater ja selbst wollte.

Als Ich dieses Gebet nach dem Ratschluss Meines Himmlischen Vaters verfasst hatte, in der Gewissheit, das Reich des Göttlichen Willens werde Mir gewährt, lehrte Ich es auch Meine Jünger, und sie ihrerseits sollten es die ganze Welt lehren, auf dass es ein Ruf aller sei: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden!“ Eine sicherere und feierlichere Verheißung hätte Ich nicht geben können. Jahrhunderte sind für Uns nur wie ein Pünktchen, aber Unsere Worte sind Handlungen und Taten, die sich erfüllen. Der Strom der Zeiten von Jahrhunderten ist vorübergerauscht, doch das Reich des Göttlichen Willens wird sicher kommen.

Meine an den Himmlischen Vater gerichtete Bitte: „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ gab zu verstehen, dass bei Meiner Ankunft auf Erden das Reich des Göttlichen Willens noch nicht gegründet war, sonst hätte Ich gesagt: „Mein Vater, Unser Reich, das Ich auf Erden schon errichtet habe, werde befestigt, Unser Wille herrsche und regiere in ihm.“ Ich sprach hingegen: „Dein Reich komme“, um damit anzudeuten, dass es noch kommen solle, und die Menschen es mit jener Sicherheit erwarten möchten, mit der das Volk der Juden den künftigen Erlöser erwartete.

Mit jenen Worten des Vaterunsers hat sich der Göttliche Wille gebunden und verpflichtet. Wenn er sich aber verpflichtet, erfüllt sich auch mit größter Sicherheit das, was er verheißt. Weit mehr als eine ganze Schöpfung habe Ich in Vorbereitung, will Ich doch nichts anderes als die Offenbarung des Reiches Gottes, und jetzt bin Ich am Werk, es zu gründen.

Wenn Ich solche Wahrheiten über Meinen schöpferischen Willen, über Mein Fiat, kundgebe, geschieht es nicht nur, um eine einfache Lehre zu geben. Nein, Ich will vielmehr, alle sollen erkennen, dass das Reich Gottes nahe ist; dass alle seine erhabenen Vorzüge schätzen, lieben und sich darnach sehnen, einzutreten und zu leben in einem Reiche, das so heilig ist und ihnen die Fülle aller Güter und der Glückseligkeit gewährt. Was dir, meine Tochter, schwierig erscheint, ist für Unser Machtwort leicht, denn es weiß alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und all das zu erreichen, was, wie und wann es will.“[3]

„ ... Nachdem Ich den Vater angefleht hatte, dass sich das Reich Gottes auf Erden ausbreite, fuhr Ich in Meinem Gebet fort, im Namen und zum Wohl aller Menschen. Mit der Bitte um das tägliche Brot hatte Ich das Gebet um drei Arten von Brot im Sinn: Das Meines Willens, das Eucharistische und das Materielle. Das Brot des göttlichen Willens ist von allen das notwendigste, weil die Seele es jeden Augenblick braucht, um in sich selbst das göttliche Leben bilden zu können, während man nur zwei oder dreimal am Tag jenes Materielle genießt (um das eigene Leben zu ernähren).

Die Eucharistie war die zweite Art von Brot (das zweite Brot), das Ich für die Menschheit erbat. Aber welche Früchte hätte Es getragen, wenn sich der Mensch nicht zuerst vom göttlichen Willen ernährt hätte? Meine Tochter, wenn du wüsstest, wie sehr Ich leide im Geschöpf, das, statt dieses zu genießen, sich von jenem verdorbenen des menschlichen Willens ernährt! Obwohl Ich (in die Seele) eintrete, kann Ich ihr doch weder die heilbringenden Wirkungen des göttlichen Sakramentes mitteilen, noch Meine Heiligkeit, und wenn Ich ihr etwas gebe, dann in kleinen Portionen und je nach ihrer Disposition (Empfänglichkeit). Um ihr die Gaben Meines sakramentalen Lebens zukommen lassen zu können, muss Ich geduldig warten, bis sie sich von Meinem höchsten Willen ernährt. Was für die Eucharistie gilt, wiederholt sich für alle Sakramente, die Ich Meiner Kirche vermacht habe. Erst wenn die Seelen den Göttlichen Willen auf Erden erfüllen, so wie er im Himmel erfüllt wird, dann erst bringen die Sakramente die Fülle der Früchte hervor, die in ihnen enthalten sind und teilen den Seelen wahre Heiligkeit mit. Als letztes bat Ich den Vater um das materielle Brot, d. h. um alle nötigen Mittel zur Erhaltung des menschlichen Lebens.

Dann fügte Ich hinzu: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Auch diese Bitte wird erst dann ganz erfüllt sein, wenn der Mensch sich vom göttlichen Willen ernährt, wie sich Meine heilige Menschheit davon ernährte. Und dann wird seine Nächstenliebe vollkommen sein, sein Verzeihen ähnlich dem Meinen am Kreuz, und wird den Stempel des Heroismus tragen, und seine Tugenden, die der höchste Wille selbst (direkt) sind, werden wie Bächlein, die aus ihm, wie aus einem gewaltigen Meer, hervorströmen, werden und sein.

Schließlich bat Ich: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“, damit der Mensch, gestärkt durch das Brot des Göttlichen Willens, jede Versuchung überwinden könne und von allen Übeln, moralischen wie physischen, befreit werde. Du siehst also, wie nötig es ist, dass Mein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden! Seine Ausführung ist dermaßen wichtig, dass Ich die Menschen kein anderes Gebet lehrte als das Vater Unser. Und die Kirche, die treue Verwahrerin und Ausführerin Meiner Lehren, wiederholt es immer und bei allen Anlässen und lässt es beten von Gebildeten und Unwissenden, von Untergebenen und Herrschern, damit alle unterschiedslos das heilige Reich des göttlichen Willens auf die Erde herabrufen.“ [4]
 
...ES WAR MEIN WILLE, der Meine Heiligste Mutter so hoch aufsteigen ließ.
 
...ES WAR MEIN WILLE, der ihr die göttliche Fruchtbarkeit verlieh und sie zur Mutter des Wortes machte.
 
...ES WAR MEIN WILLE, der bewirkte, dass sie alle Kreaturen zusammen sah (erblickte) und umfing (umarmte).[5]

Die Unbefleckte – Die Schöpfung – Der Mensch

„ ... Der Ursprung meines Willens ist von Ewigkeit her. Er ist eins mit der göttlichen Person. Mit jedem Akt, der aus ihm hervorging, sei es nach innen (ab intra), sei es nach außen (ad extra), waren unendliche Freuden, immer neue Wonnen, unermessliche Glückseligkeit verbunden. So auch, als Wir das große Werk der Schöpfung hervorbrachten. Welche Verherrlichung, welche Ehre, welches Wohlgefallen bereitete sie Uns! Als das Fiat von der Heiligsten Dreifaltigkeit ausging, strömte von ihm auch Unser Licht, Unsere Schönheit, Macht, Ordnung, Harmonie, Liebe, ja göttliche Heiligkeit aus, und wir fanden Uns verherrlicht in Unserer eigenen Schöpfungskraft. Sahen Wir doch mittels dieses Fiat in dem ganzen Universum den Abglanz Unsere Gottheit sich widerspiegeln.

Dabei bleibt jedoch Unser Wille nicht stehen. Überschäumend von Liebe, wollte er nicht allein den Menschen erschaffen, sondern auch leben und wirken in ihm, immer neue Überraschungen der Liebe, der Freuden, der Glückseligkeit, des Lichtes und anderer Reichtümer ihm bereiten. Der Mensch jedoch wollte seinen eigenen Willen tun und brach mit dem göttlichen. So tat er Meinem Willen das erste Leid an, betrübte den, der ihn unermesslich liebte und so hoch beglückt hatte.
 
Hätte doch der Mensch das nie getan! Mein Wille zog sich jetzt zurück, weinte bitterlicher als eine zärtlich liebende Mutter über ihr krüppelhaftes und blindes Kind weint. Und der Mensch stürzte in den Abgrund alle Übel. Um jedoch den menschlichen Willen mit dem göttlichen aufs Neue zu verknüpfen, war einer notwendig, der den Göttlichen Willen in sich aufnahm. So beschlossen die drei göttlichen Personen, da sie ja den Menschen mit ewiger und unendlicher Liebe umfingen, dass Ich, das ewige Wort, das Fleisch des Menschen annehmen sollte, um zu seiner Rettung zu erscheinen und das Band zwischen den beiden getrennten Willen wiederherzustellen. Aber von wem Fleisch annehmen? Wer sollte das glückliche Geschöpf sein, das seinen Schöpfer beherbergen durfte? Wir erkoren ein Menschenkind, das kraft der vorhergesehenen Verdienste des zukünftigen Erlösers frei von der Schuld der Erbsünde und dessen Wille mit dem Unsrigen eins wäre.

Dieses himmlische Geschöpf war es, das die Geschichte Unseres Willens verstand. Wir haben es schon, als es noch klein war, mit ihr vertraut gemacht: mit dem Schmerze Unseres Willens, der durch die Undankbarkeit des Menschen verursacht worden war, dass er seinen Willen von dem Unsrigen lossagte, ihn zurückwies, in seinem göttlichen Wirkungskreis beengte, seine Absichten hemmte und so verhinderte, dass er dem Menschen seine Güter mitteilen konnte, damit er das Ziel erreiche, für das er erschaffen worden war. Für Uns heißt geben Uns selbst beglücken und jenen, der empfängt; heißt bereichern, ohne arm zu werden, heißt mittels der Gnade dem Geschöpf das geben, was Wir von Natur aus besitzen. Indem Wir geben, macht sich das Übermaß Unserer Liebe gleichsam Luft und feiert Unser Wille ein Freudenfest.

Dürfen Wir nicht geben, wozu dann die Erschaffung der Welt? Dass Wir Unsern Kindern, Unsern teuren Ebenbildern, nicht so viel Wohltaten spenden konnten als Wir wünschten, war ein Gegenstand des Schmerzes für Unsern höchsten Willen. Er musste mit Leid erfüllt werden, als er den Menschen handeln, reden, allein seinen Weg gehen sah ohne Zusammenhang mit dem  Göttlichen Willen, denn das Band war ja von ihm zerrissen worden. Damit waren aber auch jene Ströme von Gnaden, Licht, Heiligkeit, Erkenntnissen und anderen Gaben, die sich über ihn ergießen sollten, von ihm zurückgewiesen worden. Folglich musste uns jeder menschliche Akt ein Gegenstand der Betrübnis sein, sahen Wir ihn ja ohne Verdienst vor Gott, seiner Schönheit, seiner Heiligkeit beraubt und in allem Unseren Akten unähnlich.

O wie verstand Maria, die Himmelskönigin, diesen Unseren tiefsten Schmerz und das große Übel des Menschen, der sich von Unserem Willen losgesagt hatte! Wie oft beweinte sie mit heißen Tränen Unser Leid und das große Unglück des Menschen! Deswegen wollte sie, da sie auch für sich selbst fürchtete, nicht einen einzigen Akt ihrem Eigenwillen gestatten. – Unser Wille ließ sie immer mehr zunehmen an Schönheit und Heiligkeit, immer  gottähnlicher werden und bereicherte sie mit einer Fülle der Gnade, dass sie das erhabenste unter allen Geschöpfen wurde. Sie war wirklich ein Wunder an Schönheit, Gnade und Heiligkeit.

Überdies ließ sie sich auch Unsere Verteidigung angelegen sein, indem sie die Akte des Schmerzes Unseres Höchsten Willens mit Akten der Sühne erwiderte, gänzlich nach dem von Unserem Willen bestimmten Ordnung lebte, und die Handlungen aller Menschen zu den ihrigen machte. Dadurch, dass sie Unseren von den Menschen zurückgewiesenen Willen ganz und gar in sich aufnahm, machte sie den Frevel wieder gut und liebte im Namen aller Geschöpfe Unseren Willen. Ihn in ihrem jungfräulichen Herzen wie in einer Vorratskammer verwahrend, bereitete sie allen Menschen eine göttliche Speise.

Und mit welcher Speise nährte diese liebevolle Mutter ihre Kinder? Mit der Speise des Göttlichen Willens, der sie ihr ganzes Leben hindurch teuer zu stehen kam, sie unerhörtes Leid, ja das Leben ihres Sohnes kostete. So wurde sie eine von dieser göttlichen Speise übervolle Vorratskammer, stets bereit, alle ihre Kinder als zärtlich liebende Mutter zu nähren. Mehr konnte sie ihre Kinder nicht lieben, ihre Liebe hatte den höchsten Grad erreicht. Darum ist unter allen ihren Titeln einer, der ihr am meisten entspricht: Mutter und Königin des Göttlichen Willens.

Wenn nun Meine Mutter so viel für das Werk der Erlösung tat, dann könntest du, Meine Tochter, etwas tun für das Reich des Göttlichen Willens, indem du alle Akte Meines Willens in jedem Menschen und in jedem geschaffenen Ding dir zu eigen machst, sie in dir verwahrst und so in dir eine Vorratskammer bereitest, die alles enthält, was notwendig ist, um alle Geschöpfe der Erde mit der Speise Meines Willens zu nähren.”[6]

„Ich erschuf den Himmel und legte in ihn meine Liebe zu dem Menschen hinein. Ihm noch größeres Ergötzen zu bereiten, besäte ich den Himmel mit Sternen.  Ich liebte nicht sosehr den Himmel als den Menschen, für den allein Ich ihn erschaffen hatte. Wie groß und mächtig war Meine Liebe, als Ich über dem Haupte des Menschen den blauen Himmelsdom wölbte und ausschmückte mit leuchtenden Sternen als ein Prunkzelt, wie kein König und kein Kaiser seinesgleichen haben kann.

Nicht zufrieden damit, Meine Liebe zu dem Menschen nur in der Erschaffung des sichtbaren Himmels zu bekunden, wollte Ich auch die Sonne erschaffen. Auch in sie legte Ich Meine Liebe zu den Menschen hinein, denn Ich liebte die Sonne nicht sosehr ihretwegen als des Menschen wegen; legte in sie hinein all das, was für die Erde notwendig war, um der Pflanzen- und Tierwelt, vor allem der Wohlfahrt des Menschen dienlich zu sein; legte hinein das Licht, das ihn erleuchten, das Feuer, das ihn erwärmen sollte. Soviele Wirkungen dieses Gestirn hervorbringt, soviel besondere Liebe für den Menschen liegt in ihm. Wenn doch der Mensch bedächte, wie groß Meine Liebe ist, welche die Sonne ihm entgegenbringt!  Wie fühlte Ich Mich beglückt und entschädigt! Die Sonne ist wahrhaft Meine göttliche Heroldin, die Trägerin Meiner Liebe und Meines Lichtes. Als Mein höchster Wille mit den Werken der Schöpfung begann und die geschaffenen Dinge belebte, um durch sie auch für das Menschengeschlecht  eine Lebensquelle zu erschließen, legte Ich Meine Liebe, da sie in dem ewigen Fiat den Weg zu den Geschöpfen nahm, auch in sie hinein, dass sie sich dem Menschen huldvoll erweisen sollte. Aus jedem geschöpflichen Wesen, dem Wind, dem Meere, jedem kleinsten Blümchen, dem Vögelchen, das zum Gesang seine Stimme erhebt, aus allem spricht Meine Liebe, und alles sollte diese Liebe dem Menschen entgegenbringen. Indem der Mensch diese Sprache Meiner Liebe wahrnahm, hörte und verstand, sollte er auch Mich lieben, sonst wäre ja die ganze Schöpfung stumm für ihn und ohne Leben.

Nachdem Ich die vernunftlose Schöpfung vollbracht, bildete Ich mit Meinen Schöpferhänden die Natur des Menschen. Ich formte seine Gebeine, spannte seine Nerven, gestaltete sein Herz, alles aus Liebe. Nun stand das Gebilde vollendet da gleich einer herrlichen Statue, wie sie kein Bildhauer hätte schöner herstellen können. Ich betrachtete Mein Werk und liebte es in so hohem Grade, dass Ich Meine Liebe nicht zurückhalten konnte und sie überströmen ließ. So hauchte Ich ihm den Odem des Lebens eins. Damit noch nicht zufrieden, wollte die Heiligste Dreifaltigkeit im Übermaß Ihrer Liebe den Menschen ausstatten mit den Gaben des Verstandes, des Gedächtnisses, des Willens und ihn, soweit seine Fähigkeit als geschöpfliches Wesen es zuließ, bereichern durch die Teilnahme an dem göttlichen Sein. Die ganze Gottheit war darauf bedacht, den Menschen zu lieben und sich in ihn zu ergießen, aber er sollte vom ersten Augenblick seines Daseins an in sich die ganze Macht Unserer Liebe fühlen und aus dem Grunde seines Herzens mit lauter Stimme seinem Schöpfer das Hohelied der Liebe singen.

O wie waren Wir beglückt, als Wir vernahmen, dass Unser Werk, das von Uns vollbrachte Gebilde, zu Uns sprach, Uns liebte, mit vollkommener Liebe liebte: das Echo Unserer Liebe, die von ihm ausging und durch den Missbrauch seines Willens noch nicht verunstaltet war. Seine Liebe war vollkommen, weil er die Fülle Unserer Liebe besaß.

Bis jetzt hatte keines der von Uns erschaffenen Dingen Uns gesagt, dass es Uns liebe, darum war Unser Freude und Befriedigung, als Wir von Menschen die Sprache der Liebe vernahmen, so groß, dass Wir, um Unsere Freude die Krone aufzusetzen, ihn als König der Schöpfung einsetzten und ihn als kostbarsten Kleinod Unserer schöpferischen Hände erklärten. Wie war doch der Mensch schön in der ersten Zeit nach seiner Erschaffung! Er war der Abglanz der Gottheit, der ihm eine Schönheit verlieh, die Uns gleichsam Unsere Liebe raubte und ihn vollkommen in allen seinen Handlungen erscheinen ließ. Vollkommen war die Verherrlichung, die er seinem Schöpfer erwies, vollkommen seine Anbetung, vollkommen seine Liebe, vollkommen alle seine Werke. Seine Stimme war von einem Wohlklang, dass sie in der ganzen Schöpfung widerhallte. Lag in ihr doch eine göttliche Harmonie und jener Zauber des Schöpfungswortes, das ihm das Leben gegeben. Alles in ihm war geordnet, denn Unser Wille hatte die Ordnung des Schöpfers in ihn hineingelegt, ihn glücklich gemacht und ihn bei seiner Erschaffung nach unserm Ebenbilde und Gleichnisse gestaltet. Jede seiner Handlungen, die er im Lichte des Göttlichen Willens verrichtete, war ein neuer Zug göttlicher Schönheit, jeder seiner Worte, das er sprach, neuer Wohlklang. Alles war Liebe in ihm, in allem sang er das Lied Unserer Verherrlichung, pries er Unsere Allmacht und Weisheit, während der Himmel, die Sonne, die Erde ihm Freude, Glückseligkeit und göttliche Liebe entgegenbrachten.

Könntest du eine Statue nach deinem Gefallen herstellen, dein ganzes Wesen in sie hineinlegen, mit der Herrschermacht deiner Liebe sie beleben und mit deinen Kräften ausstatten, würdest du sie dann nicht überaus lieben? Nicht wünschen, dass sie auch dich liebe? Und wie groß wäre nicht deine Eifersucht, dass ihre Liebe ja ganz und gar zu deiner Verfügung stände! Du würdest nicht dulden, dass sie auch nur einen Atemzug täte, der nicht für dich wäre. Da du dich in deinem Standbild selbst erblicktest, sähest du im Geringsten, das sie nicht für dich täte, einen Abbruch, den du erlittest.

So ergeht es Mir, wenn das Geschöpf nicht für Mich wirkt. Ach, wieviel Abbruch wird mit angetan! Die Erde, die den Menschen trägt, ist Mein; die Sonne, die ihn erleuchtet und erwärmt, ist Mein; das Wasser, das er trinkt, ist Mein; die Speise, die er zu sich nimmt, ist Mein. Alles ist Mein, und er lebt nur auf Meine Kosten. Indessen, während Ich ihm alles gebe, ist der Mensch, Mein schönes Ebenbild, nicht für Mich. Erwäge mithin Meinen Schmerz, die Beleidigung und Beschimpfung, die er Mir zufügt!

Nun wisse, dass nur Mein Wille Mir mein Bild zurückgeben kann, so schön, wie Ich es gestaltet habe. Denn er ist die Schatzkammer aller Unserer Werke, der Träge aller Unserer Einwirkungen. Mit ihm, Unserem Willen, lebt die Seele von Unseren Einwirkungen, die ihr, wenn sie liebt, die Vollkommenheit der Liebe, wenn sie tätig ist, die Vollkommenheit der Handlungen verleihen. Kurz gesagt: alles was sie tut, ist vollkommen. Und diese Vollkommenheit verleiht dem Bilde der Seele so viele Züge auserlesener Schönheit, dass der, dessen Kunst es hervorbrachte, von Liebe zu ihr hingerissen wird.

Das ist der Grund, warum Mir so sehr am Herzen liegt, das Fiat des Höchsten Willens möge erkannt und inmitten aller Geschlechter der Menschheit sein Reich errichtet werden. Nur so wird die rechte Ordnung zwischen Schöpfer und Geschöpf wieder hergestellt, nur so werden Unsere Güter zum Gemeingut aller. Nur Unser Wille hat eine solche Macht. Ohne ihn kann es weder etwas Gutes geben noch  Unser Bild und Gleichnis wieder so schön werden, wie es war, als es aus Unsern Schöpferhänden hervorging.”[7]

„ Die Heilige Jungfrau bildete das größte Wunder der Schöpfung, denn der Göttliche Wille beherrschte (unterjochte) vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an ihren menschlichen Willen, und der Wille dieser heiligen Kreatur beherrschte seinerseits jenen göttlichen. Ein Wille besiegte den anderen und beiden gingen als Sieger hervor.

Kaum als das Höchste Fiat als beherrschender König in sie eintrat, da begann sofort die Reihe (Reihen) der großen göttlichen Wunder. Die unerschaffene Kraft ergoss sich mit solchem Ungestüm in jene geschaffene, dass sie die ganze Schöpfung tragen hätte können wie wenn sie ein Strohhalm gewesen wäre.

Dank dieser Heftigkeit (dieses Ungestüms) fühlten alle Dinge, dass in ihrer geschaffenen Kraft jene unerschaffene strömte, welche sie trug (stützte) und zu ihrer Erhaltung beitrug. Diese unbesiegbare Kraft, welche von der Jungfrau herrührte, in der Kraft des Göttlichen Fiat, war so mächtig, dass sie über alles herrschte, und sogar über den Schöpfer selbst. Niemand konnte ihr widerstehen; selbst die Dämonen fühlten sich geschwächt und wussten nicht, wohin sie sich verbergen sollten um sich ihr zu entziehen.

In derselben Weise, mit der sich Unsere göttliche Kraft in den erschaffenen Willen der Jungfrau ergossen hatte, so goss sich Unsere unendliche Liebe in ihre begrenzte Liebe aus, indem Sie ihr das unwiderstehliche Bedürfnis mitteilte, alle ohne Maß zu lieben.

Von diesem Augenblick gab es kein geschaffenes Wesen, das nicht von ihr bevorzugt worden wäre. Als Mutter und als Königin, wurde sie von unserem Fiat mit einem solchem Übermaß an Liebe, Güte und Gnade versehen, dass sie alle Herzen hinriss und sich lieben ließ (bewirkte, dass sie geliebt wurde) sogar von den Dingen, die keine Vernunft besitzen.

Jeder ihrer Akte, jedes ihrer Gebete, ihre Anbetung und Sühneleistungen füllten Himmel und Erde aus, und ihre Liebe, die alles beherrschte, strömte (eilte) im Himmel, in der Sonne, im Wind, überall, und so fühlte sich Unser Höchstes Sein vergolten und von ihr in jedem erschaffenen Ding gebeten. Ein neues Leben strömte in allem, liebte Uns für alle und ließ sich von allen lieben! Es war der unerschaffene Wille, der Seinen Ehrenplatz im geschaffenen Willen gehabt hatte, der Uns auf solche Weise die Vergeltung der Liebe gab, die Wir in der Schöpfung zu seiner Verfügung stellten.“ [8]

„...schaue nicht auf die Erde, lassen Wir die Menschen handeln nach ihrer Willkür. Wollen sie Krieg führen, mögen sie es tun. Sind sie dessen müde, werde auch Ich meinen Krieg führen. Ihr Überdruss am Bösen, ihre Enttäuschungen, ihre Ernüchterungen, die Verluste, die sie erlitten, werden sie empfänglich auch für die Wirkungen meines Krieges machen. Freilich, Mein Krieg wird ein Krieg der Liebe sein, Mein Wille vom Himmel zu ihnen herabsteigen. Aber auch deine und anderer Seelen Akte, die in Meinem Willen geschehen, werden Krieg führen mit den Menschen, doch ist es ein Krieg ohne Blutvergießen. Auch ihr werdet kämpfen mit den Waffen der Liebe und den Menschenkindern Gaben, Gnaden und Frieden bringen, werdet so überraschende Wunder wirken, dass der undankbare Mensch staunen wird.

Mein Wille und alle Meine liebevollen Absichten werden wie eine himmlische Streitschar, mit göttlichen Waffen ausgerüstet, den Menschen zuschanden machen, ihn umwandeln, ihm Licht verleihen, um noch deutlicher als das Übel die Gaben und Schätze schauen zu lassen, mit denen Ich ihn bereichern will. Die Akte, in Meinem Willen getan, werden, da sie in sich die Schöpferkraft tragen, gleichsam eine neue Erlösung der Menschheit sein. Da sie vom Himmel kommen, werden sie alle Güter auf die Erde herabbringen, ein neues Zeitalter begründen und den Triumph über die menschliche Ruchlosigkeit feiern.
 
Darum vermehre deine Akte in Meinem Willen, um aus ihnen die Waffen zu schmieden, den Kampf der Liebe gegen die Menschen führen zu können, wenn Wir Uns mitten unter sie begeben”[9]

Jesus: „ ... Ich will, dass der Mensch von nun an das Werk wieder hervorbringt (nachahmt, nachbilde), das Meine Menschheit im Göttlichen Willen vollbracht hat...“ [10]

Die Schöpfung: Akt der Liebe – Der Göttliche Wille: Das Geschenk

„ ...Mein kleines Töchterchen!  Du sollst wissen, dass die Überfülle Unserer Liebe, „ indem sie aus Uns den Ausgang nahm, sich in die Schöpfung ergoss. Und ohne dass jemand ein so großes Gut verdienen konnte, rief sie mit höchster Güte und unbegrenzter Freigebigkeit den ganzen Weltenbau in unbeschreiblicher Pracht, Ordnung und Harmonie aus Liebe zu dem ins Dasein, der noch nicht existierte. Der Strom Unserer Liebe ergoss sich in Überfülle, als Wir den Menschen erschufen, für den alles andere erschaffen worden war.

Wenn Wir wirken, dann wirken Wir stets mit einer Freigebigkeit, die unerschöpflich ist. So können Wir alles geben. Nichts soll Unsern Werken an Pracht, Größe und Heiligkeit fehlen.

Als Wir nun den Menschen ohne irgendein Verdienst von seiner Seite erschufen, gaben Wir ihm als Morgengabe, als Mitgift, als Inbegriff aller Güter, aller Freuden und Glückseligkeit das Reich Unseres Willens, damit nichts ihm mangle. Denn wenn er Unsern Göttlichen Willen zur Verfügung hatte, besaß er damit auch Unser höchstes Wesen. Wäre es dann für Uns ehrenvoll gewesen, wenn das Werk der Schöpfung armselig, des Lichtes beraubt, ohne die Vielheit und Mannigfaltigkeit der erschaffenen Dinge, ohne Ordnung und Harmonie zustande gekommen und Unser teures Kleinod, Unser geliebtes Kind, der Mensch, ohne die Fülle aller Güter, die seinem Schöpfer eigen, geblieben wäre?  Es entsprach nicht der Würde der Gottheit, die alles besitzt und alles kann, ein Werk unvollkommen zu schaffen, umso weniger, als Unsere Liebe, mächtiger und ungestümer als die Meereswogen, den Drang fühlte, sich Luft zu machen, überzuschäumen und zu geben, was sie nur geben konnte, um den teuren Liebling unseres Herzens mit allen möglichen und denkbaren Gütern zu bereichern, ihn mit einem Meer von Liebe, Heiligkeit und Glückseligkeit zu umgeben.

Nicht zufrieden damit, waren wir von einer so maßlosen Liebe zu ihm eingenommen, dass Unsere Unermesslichkeit ihn überall und in jedem Augenblick in sich hineinzog, Unser allsehendes Auge ihn durch und durch bis auf die geheimsten Fasern seines Herzens erschaute, Unsere Allmacht ihn erhielt, indem sie ihn allerorts auf Unsern väterlichen Armen trug, Unser Leben, Unsere Bewegung in seinem Herzschlag pochte, in seinem Atemzug atmete, in seinen Händen wirkte, Bewegung seinen Schritten gab und sich zum Schemel seiner Füße machte. Unser geliebtes Kind sicherzustellen, versetzte Unsere väterliche Liebe es in Lebensbedingungen, dass es sich nicht von uns zu trennen brauchte und Wir Uns nicht von ihm.  Was konnten wir noch tun, das Wir nicht getan haben?  Für ihn verausgabten wir Unsere Liebe, Unsere Macht, Unsern Willen und ließen Unsere unendliche Weisheit für ihn tätig sein.

Als Gegengabe verlangten Wir nichts anderes, als dass er Uns liebe, mit freiem Willen in Unserem Willen lebe und erkenne, was Wir im Übermaß Unserer Liebe zu ihm getan hatten. Doch alle diese Güter büßte er dadurch ein, dass er freiwillig das Reich Unseres Willens, seine Mitgift und den ganzen Inbegriff seiner Glückseligkeit preisgab.

Meine Tochter! Wie bei der Schöpfung, so möchte auch jetzt noch Meine Liebe ihre Dämme durchbrechen, und Mein Wille hat den Entschluss gefasst, allen menschlichen Wesen das göttliche Leben wiederzugeben. Überschäumend von seiner Fülle, will er in einer unübertrefflichen Großmut und ohne auf Verdienst der Menschen zu schauen, von neuem sein Reich begründen.  Darum ist aber auch notwendig, dass die Menschen dafür Verständnis haben, seine Güter erkennen und, angeregt von dieser Erkenntnis, nach dem Reiche der Heiligkeit, des Lichtes und der Glückseligkeit seufzen und Verlangen tragen.  Wie der menschliche Wille dieses Reich zurückwies, so soll er es auch wieder zurückrufen und von heißester Sehnsucht sich gedrängt fühlen, zu begehren, das Reich Gottes möge wiederkommen und inmitten der Menschheit seinen Thron von neuem errichten.

Aus diesem Grunde ist es notwendig, das Reich meines göttlichen Willens zu erkennen. Weiß man von einem Gute nichts, so liebt man es nicht und begehrt es auch nicht. Darum sollen die Wahrheiten, die ich dir jetzt enthülle, um auch andern Meinen Willen erkennen zu geben, die Vorboten, die Herolde sein, mein Reich anzukündigen. Gewiss! Die Erkenntnisse Meines Fiat treten bald als leuchtende Sonnen, bald als Donnerschläge, bald als Wetterleuchten, bald als brausende Stürme auf, welche die Aufmerksamkeit der Gelehrten wie Ungelehrten, der Guten wie der Bösen auf sich lenken. Sie sind wie Blitze, die in ihre Herzen einschlagen und mit unwiderstehlicher Gewalt sie zu Boden werfen, um sie sodann zu erheben durch die Wohltat der gewonnenen Erkenntnisse.  Diese Erkenntnisse werden in Wahrheit die Welt erneuern und alles aufbieten, die Menschen für sich einzunehmen und schließlich über sie zu siegen.

Bisweilen treten die Erkenntnisse des Reiches Meines Willens als Freudenspender auf, die sozusagen mit ihrem Friedenskuss die Menschen beglücken, sie die schlimme Vergangenheit vergessen lassen und nur daran erinnern, dass sie sich gegenseitig lieben und Gutes tun sollen. Bisweilen treten sie als siegesbewusste Krieger auf, um jene umso sicherer für sich zu gewinnen, die das Reich Meines Göttlichen Willens kennenlernen und seine Mitglieder werden möchten. Ein andermal treten sie auf wie ein mächtiger König, von dem nur Liebe ausgeht und vor dem sich jede Stirne beugt, um sich seiner Herrschaft zu unterwerfen.

Was wird nicht alles Mein Wille tun! Er wird seine ganze Macht entfalten, um dahin zu gelangen, inmitten der Menschen zu regieren.  Er besitzt hinreißende Schönheit, die, wenn sie sich auch nur ein einziges Mal offenbart, im Sturme die Herzen gewinnt.  Machtvoll, wie er ist, entsendet er auch die Strahlen seiner Schönheit in die Seele.  Von seinem Zauber in Verzückung versetzt, gerät sie in ein Labyrinth, dem zu entrinnen nicht mehr in ihrer Gewalt steht, fühlt sie sich ja durch seine süßen Reize wie in Fesseln geschlagen. - Von Meinem Göttlichen Willen geht ferner balsamischer Duft aus, der, wenn eingeatmet, die menschliche Seele in eine Sphäre des Friedens, der Heiligkeit, der göttlichen Harmonie, der Glückseligkeit, des Lichtes versetzt, das alles reinigt, der Liebe, die alles verzehrt; der Macht, die alles überwältigt.  Das ist ein Duft, der mit seinem himmlischen Aroma alle Übel des menschlichen Willens heilt, die er sich in einer bösen, verseuchten und tödlichen Atmosphäre zugezogen hat.

Du siehst, wie ja auch im menschlichen Dasein die Luft eine geradezu staunenswerte Rolle spielt. Ist sie rein, gut, gesund, würzig, dann atmet man leicht.  Der Kreislauf des Blutes ist regelmäßig, der Mensch gedeiht, nimmt zu, wird kräftig, hat frische Farbe und ist gesund.  Wo aber schlechte, moderige, von Ansteckungskeimen erfüllte Luft ist, da ist die Atmung beschwert, der Kreislauf des Blutes unregelmäßig. Der Mensch wird schwächlich, kränklich, bleich und magert ab. Die Luft ist das Lebenselement der Geschöpfe, ohne sie können wir nicht existieren.  Es ist also ein großer Unterschied zwischen guter und verdorbener Luft.

Was die Luft für das Leben des Leibes ist, das ist Mein Wille für das Leben der Seele. Die Atmosphäre Meines Willens erhält das Leben rein, gesund, heilig, kräftig und in schöner Ordnung, wie es aus dem Schöpferwillen hervorgegangen ist. Die Atmosphäre des menschlichen Eigenwillens hingegen entstellt die Seele, lässt sie von ihrer ursprünglichen Würde herabsteigen, macht sie krank und so schwach, dass es zum Erbarmen ist.“

In steigender Begeisterung Schloss Jesus Seine Belehrung mit den Worten: „O Göttlicher Wille, wie bist du liebenswürdig, bewunderungswürdig und mächtig! Deine bestrickende Schönheit entflammt die Seligen zur Liebesglut, bildet den Gegenstand, der den ganzen himmlischen Hof zur beständigen Verzückung hinreißt, überwältigt mit ihrem süßen, unwiderstehlichen Zauber die Erde und nimmt alle menschlichen Wesen gefangen, auf dass es in deinem Reich nur einen Willen gebe, welcher der Wille aller ist; eine Heiligkeit, ein Leben, ein Begehren: Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden!“[11]

„ ...Gott ist die Ordnung, und wenn Er den Menschen ein Gut zukommen lassen will, geschieht es immer seiner göttlichen Ordnung gemäß. Alles Gute nimmt seinen Anfang von Gott. Er steht an erster Stelle und nimmt es auf sich, dafür Sorge zu tragen, dass es seinen Lauf nehme, sodann ordnet Er die Geschöpfe nach dem Ziele hin. So tat Ich beim Werk der Erlösung, und so müssen die Menschen tun, wenn sie deren Früchte entgegennehmen. Genauso handle Ich bei der Gründung des Reiches des Göttlichen Willens, aber auch die Menschen müssen so handeln bei der Annahme desselben.

Als Ich dem Vaterunser eine Form gab, setzte Ich Mich an erste Stelle und übernahm dadurch die Verpflichtung, gewiss dieses Reich zu geben. Ich lehrte das Gebet des Herrn meine Apostel und brachte dadurch Ordnung auch in das Menschengeschlecht hinein, es zu befähigen, ein solches Gut zu erlangen. Die ganze Kirche betet das Vaterunser, und es gibt wohl keine Seele, die ihr angehört und die es nicht betet. Obwohl zwar viele es gedankenlos hersagen und gar kein Interesse haben, ein so heiliges Reich zu verlangen – dass nämlich der Göttliche Wille geschehe auf Erden wie im Himmel – so hat umso mehr Interesse daran jener, der es lehrt. Selbst dann, wenn der Mensch das Gebet des Herrn einfach hersagt, gewinnt er mein Interesse, und Ich glaube, mein eigenes Gebet zu vernehmen, das um die Ankunft des Reiches Gottes und die Erfüllung des Göttlichen Willens auf Erden wie im Himmel fleht. Bekundet überdies der Mensch beim Beten des Vaterunsers so viel Interesse, dass er mein Reich begehrt und nach ihm seufzt, dann tritt er ganz in meine Interessensphäre ein und sein Wille verschmilzt mit dem meinigen zur Erreichung desselben Zieles.

Wie du siehst, meine Tochter, lege Ich meine Wertschätzung und mein Interesse in jedes Vaterunser, und die göttliche Ordnung erheischt, dass alle dasselbe tun. Es ist wahr, dass unter den vielen, die es beten, solche sind, die meinen Willen tun wollen; wieder andere, die weitergehen und ihn tatsächlich erfüllen. Da aber in beiden Fällen das Ziel ein und dasselbe ist, so flehen alle in gleicher Weise inständig zu Gott, dass das Reich Seines Willens komme und auf Erden zur Herrschaft gelange.

Weil nun Gott alles so festgesetzt und angeordnet hat, erwartet Er, dass die Seelen noch inniger beten und durch die Macht ihres Gebetes, die noch durch die Kraft ihres eigenen Willens gestärkt wird, vom Himmel das Reich des ewigen Wollens herabziehen und es mittels der süßen Ketten der Liebe mit der Erde verbinden, damit es seinen Herrscherthron errichte inmitten der Völker. Diese Seelen sind wie Bräute, die ihren Bräutigam mit der Ketten der Liebe fesseln und Ihn im Triumph in das Volk hineintragen. Und wie die Allerseligste Jungfrau der geistigen Nacht in den Zeiten der Patriarchen und Propheten  ein Ende bereitete, indem sie als die Morgenröte erschien, aus der die Sonne des ewigen Wortes mit leuchtendem Glanze hervorgehen sollte, so bereiten auch jene Seelen die Morgenröte vor, aus der die Sonne des göttlichen Fiat hervorbrechen wird, auf dass sein Wille zur Herrschaft gelange, wie im Himmel so auch auf Erden.

Wenn Mein Wille mit so viel Liebe sich erkennen ließ und so viel ihm daran lag, auf die Erde herabzukommen und da zu regieren, glaubst du, meine Tochter, dass er das tat, ohne dass jemand darum gebetet hätte? Nein, nein! Das hat das beständige Flehen meiner Kirche zustande gebracht. Aber in ihren Gebeten war eigentlich Ich es, der betete. Ihrer Gebete habe Ich Mich nur bedient, die Ankunft des Reiches des Göttlichen Willens auf Erden zu beschleunigen. Gerade die Gebete meiner Kirche waren es, die Mich veranlasst haben, den Menschen so viele Erkenntnisse zu vermitteln, so viele erhabene Wahrheiten zu offenbaren. Und wieviele Wahrheiten Ich ihnen kundtat, soviele Ketten der Liebe gab Ich ihnen in die Hände, den Willen Gottes zu fesseln, ihn zu nötigen, auf die Erde herabzukommen und auf ihr sein Herrscheramt auszuüben. Ferner, sooft Ich den Ruf an die Menschen ergehen lasse, in meinem Göttlichen Willen zu leben, sooft lasse Ich sie auch seine Schätze, seine Macht, seine Freuden, seine unermesslichen Reichtümer erkennen als ebenso viele Unterpfänder, dass sein Reich sicher auf die Erde kommen werde. Wisse, dass, wenn Wir eines unserer Güter zu erkennen geben, sei es eine Wahrheit oder sonst eine Erkenntnis, die Uns eigen ist, es immer nur geschieht, weil Wir den Menschen damit ein Geschenk machen wollen.“

Da fragte ich: „Mein geliebter Jesus, wann wird dieses Reich kommen?“ Und Er: „Meine Tochter! Bis die Erlösung kam, müssten viertausend Jahre vergehen, denn das Volk der Juden, das um den zukünftigen Erlöser flehte und nach Ihm seufzte, war das kleinste, folglich an Zahl das beschränkteste. Die Seelen aber, die zur Kirche gehören, bilden viele Völker und sind an Zahl dem Volke Israel weit überlegen. So wird die große Zahl die Zeit abkürzen, umso mehr, als die wahre Religion sich überall Bahn bricht. Was ist das anderes als Vorbereitung des Reiches meines göttlichen Willens auf Erden?“[12]

...“Es ist wahr, menschlich gesprochen, dass der Mensch, umringt von vielen Übeln, noch nicht weiß, wie er im Willen Gottes leben und sein Reich auf Erden sich begründen könne. Es ist, als wolle er mit seinem Finger den Himmel berühren. Was aber dem Menschen unmöglich ist, das ist möglich bei Gott.

Vor allem musst du wissen, dass das Leben in Unserem Willen ein Geschenk ist, das Unsere Großherzigkeit dem Menschen geben will. Mit diesem Geschenk wird er sich bald umgewandelt fühlen. War er vorher arm, wird er reich; war er schwach, wird er stark; war er unwissend, wird er wissend. Seither ein Sklave niederer Leidenschaften, wird er aus freiem Willen und gerne der Gefangene eines ganz heiligen Willens, der ihm die unbehinderte Herrschaft über sich selbst, über die Güter Gottes und über alle Geschöpfe verleiht.

Stelle dir einen armen Bettler vor, der sich in Lumpen hüllt, in einer Hütte wohnt, die keine Tür hat, infolgedessen jedem Ungemach der Witterung und auch der Habgier von Räubern ausgesetzt ist. Wenn diesem Bettler, der nicht einmal ein Stück Brot hat, seinen Hunger zu stillen, und deswegen betteln muss, ein König eine Million als Geschenk gäbe, verbesserte er nicht augenblicklich sein Los? Ohne Zweifel! Er wäre kein Bettler mehr, vielmehr ein hoher Herr, der Paläste, Villen besäße, Prunkkleider anlegte, sich mit auserlesenen Speisen nährte und sich in die Möglichkeit versetzt fände, auch andere zu unterstützen. Wer hat nun das Los dieses Armen besser gestaltet? In letzter Linie die Million, die er als Geschenk erhielt. Hat nun, Meine Tochter, schnödes Geld die Kraft, das Los eine armen Unglücklichen zum Besseren zu wenden, sollte dann nicht weit mehr und eher das große Geschenk imstande sein, das unglückliche Los des Menschengeschlechtes umzugestalten, jene ausgenommen, die es nicht annehmen wollen? Dieses Geschenk wurde dem ersten Menschen bei seiner Erschaffung gegeben, aber er war undankbar genug, es dadurch zurückzuweisen, dass er seinen eigenen Willen tat. Wer sich aber anschickt, Unseren Willen zu tun, bereitet sich vor, dieses so große Geschenk von unschätzbarem Wert zu empfangen. Unsere Erleuchtungen über Unser Fiat werden ihm zustatten kommen und ihn in ganz überraschender Weise in Bereitschaft setzen, diese Gabe zu empfangen. Was er heute nicht erlangt, kann er morgen haben.

Mit dieser Gabe wird sich die Familie des Menschengeschlechtes so fest an ihren Schöpfer gefesselt finden, dass sie sich nicht mehr ferne von Ihm erblickt, vielmehr so nahe, als ob sie zu Seiner Familie gehöre und mit Ihm zusammenleben in Seiner königlichen Residenz. Alsdann wird sie sich im Überfluss Seiner Reichtümer sehen, nicht mehr dem Elend, den Schwächen, den stürmischen Leidenschaften preisgegeben sein. Vielmehr wird Kraft, Friede, Überfluss an Gnade bis zum dem Grade ihr zuteil werden, dass sie sagen kann: „Nichts mangelt mir, alles steht zu meiner Verfügung.“

Die Gaben, die Wir geben, sind immer Wirkungen Unserer unaustilgbaren Liebe und Unserer großherzigsten Freigebigkeit. Denn wollten Wir darauf achten, ob der Mensch sie verdient oder nicht, sie zu erlangen, Opfer gebracht hat oder nicht, dann wäre ja das, was Wir geben, nicht mehr Geschenk, sondern Lohn. Unser Geschenk hinge dann vom Menschen ab und stünde ihm von Rechts wegen zu. Nein, Unsere Gaben gebühren von Rechts wegen niemandem. In der Tat! Der Mensch existierte noch nicht, und noch ehe er war, hatten Wir den Himmel, die Sonne, den Wind, das Meer, die grünende Erde und alles Übrige erschaffen, um ihm damit ein Geschenk zu machen. Konnte er vielleicht so erhabene und immerwährende Güter verdienen?

Mit dieser Unserer Liebe keineswegs zufrieden, gaben Wir dem Menschen, als Wir ihn erschufen, auch das kostbare Geschenk, das alle anderen übertraf: Unseren allmächtigen Willen. Wahr ist, dass er ihn verschmähte, aber Wir bewahrten ihn auf, um später den Kindern jenes Geschenk zu geben, das der Stammvater zurückgewiesen hatte. Als Entgelt verlangten Wir nichts anderes als die Mitwirkung von Seiten des Menschen, seine Dankbarkeit und ein bisschen Liebe (seine kleine Liebe).“[13]

Indem der Mensch seinen eigenen Willen tut, hemmt er den Strom der Gaben Gottes in seinem Laufe; ja, wenn es in seiner Macht stünde, machte er Gott selbst untätig. In allen seinen Werken räumt Gott dem Geschöpf die erste Stelle ein.

...“Als unser Höchstes Sein den Menschen erschuf, wollten Wir mit ihm in dauernder Verbindung stehen, bald dieses, bald jenes Geschenk ihm geben, so viele erfreuliche, nie unterbrochene Überraschungen bereiten. Er jedoch, der seinen eigenen Willen tat, sprach, wenn nicht mit Worten, so doch durch die Tat zu seinem Schöpfer: „Ziehe dich zurück. Ich weiß nicht, was ich mit deinen Gaben anfangen soll.“ So verlor er das göttliche Leben und alle seine Güter von unschätzbarem Werte.

Das ist auch der Grund, warum der Mensch, als er sich von Unserem Willen entfernte, in vollständige Unordnung geriet, bei jedem Schritt wankte, allen Übeln preisgegeben und unfähig wurde, wahrhaft Gutes zu tun. Und so finden Wir Uns jetzt noch vom Menschen gleichsam lahmgelegt. Wir wollen geben und können nicht; wollen sprechen, aber er schenkt Uns kein Gehör, obwohl Unsere Liebe mit dem Ausdruck des Mitleids nicht müde wird, ihm zuzurufen: „O Mensch, kehre in dich selber zurück; rufe zurück auch jenen Willen, über den du dich hinweggesetzt hast. Er will wieder kommen, deine Übel zu beseitigen. Du brauchst ihn nur einzuladen, und er ist bereit, sein Reich in dir zu errichten und es in Besitz zu nehmen: ein Reich des Friedens, der Glückseligkeit, des Ruhmes, des Sieges für Mich und dich. Wolle doch nicht länger Sklave sein und im Wirrsal so vieler Übel und so vielen Elendes leben, das dich drückt. Bedenke doch, dass Ich dich nicht dazu erschaffen habe, sondern zum König über dich selbst und zum König über die ganze Schöpfung. So rufe nach Meinem Willen als deine Lebensquelle, und er wird dich deinen Adel und die Hoheit deiner Stellung erkennen lassen, die dir von Gott zugewiesen war. Wie wärest du selbst beglückt, und auch dein Schöpfer wäre zufriedengestellt.“[14]
 
Die Eucharistie

„ ... Geliebte Tochter Meines höchsten Wollens“, sagte Er zu mir - „Mein Wille enthält alles; Er enthält wirklich jedes göttliche Werk und nichts kann Ihm entgehen. Und da Er sich sehnlichst wünscht, die Güter, die Er in sich birgt, denen zu offenbaren, die in Ihm leben, zeige Ich dir den Grund, weshalb Ich bei der Einsetzung des Göttlichen Sakraments Mich selbst empfangen wollte.

Das Wunder war groß und für jeden menschlichen Geist unbegreiflich. Wie hätte das Geschöpf im eigenen begrenzten Wesen jenes unbegrenzte Sein Gottes empfangen und einschließen können? Wie wäre es ihm möglich gewesen, Gott die schuldige Ehre zu erweisen und Ihm eine Wohnstatt, die Seiner würdig wäre, anzubieten? - Dieses Geheimnis erschien so dunkel, dass selbst die Apostel, die bereitwillig dem Geheimnis der Menschwerdung und zahlreichen anderen, Glauben geleistet hatten, zuerst verwirrt und bestürzt waren. - Ihr Verstand hatte Mühe zu glauben, dass ein solches Wunder wahr werden könne!
 
Um sie zu überzeugen, um sie vorzubereiten, die Gottheit geziemend und mit Ehrfurcht zu empfangen, und um ihre Seele in eine würdige Wohnung Gottes zu verwandeln, musste Ich sie lange unterweisen. Meine Tochter, als (während) Ich das heiligste Sakrament der Eucharistie einsetzte, vergegenwärtigte sich Mein ewiger Wille, vereint mit Meinem menschlichen Willen, alle Hostien, die konsekriert werden sollten, bis zum Ende der Jahrhunderte...

Eine nach der anderen holte ich sie zurück, eignete sie Mir an, und nahm sie in Mich selbst auf. In jeder Hostie sah Ich Mein eigenes pulsierendes sakramentales Leben, das sich den Geschöpfen mitteilen wollte. Mein Wille gab damals jedem Partikel (der Hostie) eine Wohnstätte in sich selbst und mitten in der gesamten Menschheitsfamilie verpflichtete Er sich, der heiligsten Eucharistie Huldigung und Ehrerbietung zu erweisen.

Meine mit Meiner Menschheit untrennbar vereinte Gottheit umgab jede sakramentale Hostie mit Lob, Ehren, göttlichem Lobpreis. Wenn es nicht so wäre, wie hätte Ich Mich so weit herablassen können, um bis ins Herz des Menschen hinabzusteigen? Wie hätte Ich die Sakrilegien, Undankbarkeit, Unehrerbietigkeit ertragen können, die im Lauf der Jahrhunderte begangen werden würden? Indem Ich Mich in Mir selbst empfing, wahrte Ich die Würde, den Respekt, den gebührenden Empfang Meiner göttlichen Person; Ich eröffnete  sozusagen Meinen Weg, die Tür des Menschenherzens und verlieh ihm alle Mittel, die er nötig hatte, um Mich zu empfangen. Es ist Meine Angewohnheit, ein Werk (stellvertretend) für alle Meine Werke auszuführen. Die (Werke), die dann in der Folge erstehen werden, werden so eng mit den ersten verbunden sein, dass sie mit ihnen einen einzigen Akt bilden. So war es bei der heiligsten Eucharistie. Im selben Augenblick, in dem Ich dieses göttliche Sakrament einsetzte, da ließen die Macht, die Unermesslichkeit, die Voraussicht Meines Willens alle Zeiten gleichzeitig umschließen; Ich vergegenwärtigte Mir alle sakramentalen Hostien, ebenso wie alle Kommunikanten im Laufe der Jahrhunderte. Als Ich das Brot und den Wein konsekrierte und zu Mir nahm, bewirkte ich die Transsubstantiation aller hl. Gestalten und ergoss Mich in jeden Menschen, der sich von Meinem Fleisch ernähren würde.

Wer hätte je gedacht, dass Ich, um ins Herz der Menschen einzukehren und Meine göttlichen Rechte zu wahren, mit den Menschen die verdienstlichen Akte teilen würde müssen, die Ich verrichtete, als Ich Mich selbst empfing? Das sind die Erfindungen Meiner unendlichen Liebe!“

Als Jesus mich verwundert und gleichsam im Zweifel erblickte, fügte Er sofort hinzu: „Meine Tochter, warum zweifelst du? Ist es nicht Vorrecht Gottes, mit einem einzigen Akt, unendliche viele andere ähnliche Akte hervorzubringen? War es etwa nicht so bei Meiner Menschwerdung, Meinem Leben und Meiner Passion? Und doch wurden, sind und werden Meine Menschwerdung, Mein Leben und Meine Passion nicht nur in einer allgemeinen Art für alle Menschen wirksam, sondern für jeden einzelnen von ihnen im Besonderen, wie wenn Ich ausschließlich für ihn Mensch geworden wäre, gelebt und gelitten hätte. Meine Menschwerdung, Mein Leben und Meine Passion dauern noch immer an; wenn es nicht so wäre, würde Ich nicht als Gott wirken, sondern als bloßer Mensch, dem es unmöglich wäre, sich allen zu schenken, weil er in sich selbst keine göttliche Macht besitzt. Meine Tochter, jetzt will Ich dir ein anderes Übermaß Meiner Liebe anvertrauen.

Wer Meinen Willen erfüllt und in ihm lebt, umfasst zur gleichen Zeit alles, was Meine Menschheit gewirkt hat, weil Ich will, dass Meine Geschöpfe Mir ähnlich werden. Also vereinigt sich Mein Wille mit dem seinen, hinterlegt in ihm alles Gute, das er enthält und bestimmt das Geschöpf zum Hüter aller Ehrerbietung und aller göttlichen Lobpreisungen, die der Eucharistie gebühren; alles vertraute Ich ihm an, weil ich gewiss bin, Mein Wirken sicher zu verwahren - Wie du siehst, macht sich Mein Wille in solcher Weise zum Handelnden, zum Zuschauer und zum Verwahrer aller Meiner Güter, aller Meiner Werke und Meines göttlichen Lebens selbst.“[15]

„ .... Mein ewiger Wille wird die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft nehmen, sie auf einen einzigen Punkt konzentrieren und in dich eingießen ...“ [16]

Fiat der Schöpfung – Fiat der Erlösung – Fiat der Heiligung

„ ... Meine geliebte Tochter, nach so viel Leid, das Mir die Geschöpfe in diesen traurigen Zeiten bereiten, das Mich sogar zum Weinen bringt (und da es das Weinen Gottes ist, hallt es wider im Himmel und auf der Erde) - wird ein Lächeln den Himmel und die Erde mit Freude erfüllen, und dieses Lächeln wird sich auf Meinen Lippen zeigen, wenn Ich die Erstlingsfrüchte erblicken werde, die Töchter und Söhne Meines Willens, die nicht in menschlicher Atmosphäre, sondern in göttlicher leben werden; Ich werde sie erblicken, ganz durchdrungen vom ewigen, unbegrenzten, unendlichen Wollen; ich werde zusehen wie dieser ewige Punkt (Augenblick), der sein Leben nur im Himmel hat, über die Erde strömt und die Seelen nach seinen unermesslichen Grundsätzen (Normen) formt (heranbildet), mit dem Wirken auf göttliche Weise, mit der Vervielfältigung der Akte in einem einzigen Akt.
 
Und wie die Schöpfung vom FIAT ausging, so wird sie im FIAT vollendet werden. Also werden allein die Töchter (und Söhne) Meines Wollens im Fiat alles erfüllen, und in Meinem Fiat, das in ihnen Leben annehmen wird, werde Ich vollkommene Liebe, Ehre, Sühne, Dank usw. für alles und für alle erhalten. Meine Tochter, wo die Dinge entstanden sind, dorthin kehren sie auch wieder zurück: Alles ging vom Fiat aus, und im Fiat wird alles zu Mir kommen.

Es werden wenige sein, aber im göttlichen Fiat werden sie Mir alles geben.“[17]

„... Das erste Ja in Meinem Fiat habe Ich von Meiner teuren Mutter verlangt. Und oh, welche Macht Ihres Fiat in Meinem Willen: Kaum sind sich das göttliche Fiat und das Fiat Meiner Mutter begegnet, wurden sie zu einem einzigen; Mein Fiat erhob Sie, vergöttlichte Sie, überschattete Sie und ohne menschliches Zutun empfing Sie Mich, den Sohn Gottes.
 
Kaum hatte Sie gesagt „Fiat mihi“ (Mir geschehe), da nahm Sie nicht nur Besitz von Mir, sondern auch von allen Geschöpfen, allen geschaffenen Dingen; Sie fühlte alles Leben der Geschöpfe in sich, und so begann Sie sich als Mutter und Königin aller zu betätigen. Welche Wunder enthält dieses JA Meiner Mutter! Wenn Ich sie dir alle sagen (aufzählen) wollte, würdest du niemals aufhören, sie zu hören. Jetzt habe Ich ein zweites JA in Meinem Willen von dir verlangt, und du hast es - obschon zitternd - ausgesprochen; jetzt wird dieses JA in Meinem Wollen Wunder bewirken, eine göttliche Vollendung haben. Folge Mir nach und verabgründe dich im unermesslichen Meer Meines Willens, und Ich werde an alles denken. Meine Mutter grübelte nicht darüber nach, auf welche Weise Ich in Ihr empfangen werden sollte, sondern sagte nur FIAT MIHI und Ich dachte an die Art und Weise Meiner Empfängnis. So wirst du es machen.“[18]

„ ... Das Fiat ist ganz von Leben erfüllt, ja es ist das Leben selbst, und daher entspringen aus dem Innersten des Fiat alles Leben und alle Dinge. Aus Meinem Fiat ging die Schöpfung hervor, deshalb ist in jedem geschaffenen Ding der Stempel des Fiat zu erkennen; vom „Fiat mihi“ Meiner lieben Mutter, das Sie in Meinem Willen ausgesprochen hat, und das die gleiche Macht wie Mein Fiat hatte, ging die Erlösung aus, sodass es nichts gibt, was die Erlösung betrifft, das nicht den Stempel des Fiat mihi Meiner Mutter tragen würde; auch Meine Menschheit selbst, Meine Schritte, die Werke, die Worte sind mit Ihrem Fiat mihi versiegelt; Meine Leiden, die Wunden, die Dornen, das Kreuz, das Blut tragen die Prägung ihres Fiat mihi, weil die Dinge die Spur des Ursprungs tragen, von dem sie ausgegangen sind. Mein Ursprung in der Zeit lag im Fiat Meiner Unbefleckten Mutter, deshalb trägt all Mein Werk das Zeichen Ihres Fiat mihi. Also ist in jeder konsekrierten Hostie Ihr Fiat mihi; wenn der Mensch von der Schuld aufersteht, wenn die Neugeborenen getauft werden, wenn der Himmel sich öffnet, um die Seelen in Empfang zu nehmen, so ist es das Fiat Meiner Mutter, das alles bezeichnet, allem nachgeht, und sich um alles kümmert. O Mach des Fiat! Es entsteht in jedem Augenblick, vervielfältigt sich und macht sich zum Leben aller Güter.

Jetzt will Ich dir sagen, warum Ich dein Fiat verlangt habe, dein JA in Meinem Wollen: (Der Grund ist) Mein von Mir gelehrtes Gebet, das „Fiat Voluntas Tua sicut in Coelo et in Terra“ („Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden“). Ich will, dass dieses Gebet nach so vielen Jahrhunderten und Generationen seine Erfüllung und Erhörung finde. Deshalb wollte Ich ein anderes Ja in Meinem Wollen, ein zweites Fiat, das in sich die schöpferische Macht birgt. Ich will das Fiat, das in jedem Augenblick ersteht, das sich allen mitteilt; Ich möchte in einer Seele Mein eigenes Fiat, das bis zu Meinem Thron aufsteigt, und mit seiner Schöpferkraft der Erde das Leben des Fiat „wie im Himmel so auf Erden“ mitteilt (bringt).“[19]

„ ...Das erste Fiat wurde ausgesprochen bei der Schöpfung ohne Beteiligung irgendeines Geschöpfes, und als Erfüllung des zweiten Fiat habe Ich Meine Mutter auserwählt. Jetzt will Ich das dritte Fiat als Vollendung aussprechen, das die Ehre und Verherrlichung des Fiats der Schöpfung krönen wird, und die Bekräftigung und Entfaltung der Früchte des Fiats der Erlösung sein wird.

Diese drei Fiat versinnbildlichen die Heiligste Dreifaltigkeit auf Erden, und es wird das Gebet „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“ verwirklicht sein. Diese drei Fiat werden untrennbar sein, das eine wird das Leben des anderen bilden, sie werden eins und dreifaltig sein, aber doch eines vom anderen unterschieden. Nachdem aus dem Schoß Meiner Schöpferkraft die ersten zwei Fiat entsprungen sind, will es Meine Liebe, und Meine Ehre erfordert es, dass das dritte Fiat nun ausströmt, da Ich Meine Liebe nicht mehr in Mir zurückhalten kann.
 
Und dies wird das Werk, das von Mir ausgegangen ist, vervollständigen, sonst wäre das Werk der Schöpfung und Erlösung unvollendet.“[20]

„ ... In Meinem Willen ist die schöpferische Kraft: aus einem einzigen Fiat gingen Milliarden und Milliarden Sterne hervor, aus dem Fiat mihi Meiner Mutter, mit dem die Erlösung begann, entsprangen Milliarden und Milliarden von Akten der Gnade, die sich den Seelen mitteilen; diese Gnadenakte sind schöner, glänzender, vielgestaltiger als die Sterne, und während die Sterne fest stehen und sich nicht vervielfältigen, so vermehren sich die Gnadenakte ins Unendliche, in jedem Augenblick eilen sie dahin, verlocken die Geschöpfe, beglücken sie, stärken sie und bringen ihnen Leben. Ach wenn die Geschöpfe den übernatürlichen Charakter der Gnade sehen könnten. Sie würden solche Harmonien vernehmen, ein solch zauberhaftes Schauspiel erblicken, dass sie glaubten, es wäre ihr Paradies.

Jetzt muss auch das dritte Fiat zusammen mit den zwei anderen Fiat fließen, es muss sich ins Unendliche vervielfältigen und in jedem Augenblick in so vielen Akten fruchtbar werden, wieviele Akte der Gnade Meinem Inneren entspringen, wieviele Sterne, wieviele Wassertropfen und wieviele geschaffene Dinge dem Fiat der Schöpfung entsprangen; das dritte Fiat muss sich nun (mit den anderen) vermengen (verflechten) und gleichsam sagen: Wieviele Akte ihr seid, soviele lasse ich entstehen.

Diese drei Fiat haben denselben Wert und die gleiche Macht; du verschwindest eines Tages, aber es ist das Fiat, das wirkt und handelt, deshalb kannst auch du in Meinem allmächtigen Fiat sagen: ich möchte meinem Gott so viel Liebe, soviel Anbetung, Lobpreis, soviel Verherrlichung erweisen, um für alle und für alles Ersatz zu leisten. Deine Akte werden Himmel und Erde erfüllen, werden sich mit den Akten der Schöpfung und Erlösung vervielfältigen, und sie werden ein einziger Akt sein.

Einigen wird das alles überraschend und unglaublich scheinen, aber dann müssten sie Meine Schöpferkraft in Zweifel ziehen, und außerdem, wenn Ich es bin, der es will, der diese Macht verleiht, dann verstummt jeder Zweifel: Bin Ich etwa nicht frei zu tun, was Ich will, und zu geben, wem Ich will? Du (selbst) sei aufmerksam, Ich werde bei dir sein, dich mit Meiner Schöpferkraft umgeben und das vollbringen, was Ich mit dir vorhabe.“[21]

„ ... Die Geschöpfe verstricken sich immer mehr ins Böse, wieviele verderbliche Machenschaften bereiten sie vor! Sie werden soweit gelangen, das Böse selbst auszuschöpfen; aber während sie auf ihrem eingeschlagenen Weg weitergehen, bin ich darin tätig, dass Mein Fiat Voluntas Tua (Dein Wille geschehe) seine Erfüllung und Erhörung finde; dass Mein Wille auf Erden herrsche, aber auf eine ganz neue Weise.

Ich bin dabei, das Zeitalter des dritten Fiat zu bereiten, in dem sich Meine Liebe auf wunderbare und unerhörte Weise offenbaren wird.

Ach ja! Ich will den Menschen ganz in Liebe überwältigen (beschämen), daher sei aufmerksam; Ich will dich bei Mir, um diese himmlische und göttliche Ära der Liebe vorzubereiten, und Wir werden gemeinsam arbeiten.“[22]

„... Es ist Meine Angewohnheit, Ruhe eintreten zu lassen, nachdem Ich gesprochen habe; Ich will Mich ausruhen in Meinem eigenen Werk, das aus Mir hervorgegangen ist, und so handelte Ich in Meiner Schöpfung. Nachdem Ich gesprochen hatte: Fiat Lux (Es werde Licht) und es wurde Licht, Fiat für alle anderen Dinge, und dieselben traten ins Dasein, wollte Ich ausruhen; und Mein ewiges Licht ruhte im Licht, das in der Zeit hervorgegangen war; Meine Liebe ruhte in der Liebe, mit der Ich alles Erschaffene bekleidet hatte; Meine Schönheit ruhte im Universum, alles ??. von Meiner eigenen Schönheit; es ruhten auch Meine Weisheit und Macht, durch die (mittels derer) Ich alles mit solcher Weisheit und Macht ordnete, so dass Ich bei diesem Anblick zu Mir sagte: Wie ist doch das Werk schön, das von Mir ausgegangen ist. Ich will Mich in ihm ausruhen. So mache Ich es auch mit den Seelen. Nachdem Ich gesprochen habe, will Ich Mich ausruhen und Mich an den Wirkungen Meines Wortes erfreuen.“

Danach fügte Er hinzu: „Sagen wir gemeinsam ein Fiat“ und alles, Himmel und Erde, füllten sich mit Anbetung der höchsten Majestät, und aufs neue wiederholte Er: „Fiat“, und das Blut, die Wunden, die Schmerzen Jesu erschienen, vervielfältigten sich bis ins Unendliche; dann ein drittes Mal „Fiat“, und dieses Fiat vervielfältigte sich im Willen aller Geschöpfe, um sie zu heiligen.

Dann sagte Er zu mir: „Meine Tochter, diese drei Fiat sind das Erschaffende, das Erlösende, das Heiligende Fiat (das Fiat der Schöpfung, der Erlösung, der Heiligung). Bei der Erschaffung des Menschen beschenkte Ich ihn mit drei Kräften: Intellekt (Verstand), Gedächtnis, und Wille, und mit drei Fiat werde Ich das Werk der Heiligung im Menschen vollenden“.

Beim Fiat der Schöpfung bleibt der Verstand des Menschen wie entzückt in Bewunderung sowohl darüber, wieviel er von Mir (Meinem Geheimnis) begreift, als auch darüber, wie sehr Ich ihn liebe, indem Ich Mich in allem Erschaffenen verborgen habe, um Mich zu erkennen zu geben und ihm Liebe zu erweisen, damit Ich wiedergeliebt werde.

Beim Fiat der Erlösung bleibt das Gedächtnis wie entzückt vom Übermaß Meiner Liebe, die so viel litt, um den Menschen aus dem Zustand der Schuld zu erlösen (retten).

Im dritten Fiat will sich Meine Liebe noch mehr offenbaren; Ich will den menschlichen Willen bestürmen, Ich will Meinen eigenen Willen dem menschlichen Willen als Stütze zur Seite stellen, und zwar so, dass der menschliche Wille, der entzückt und überwältigt sein wird, aber unterstützt und getragen von einem ewigen Willen, der ihn trägt und hält und dem sich der Mensch praktisch nicht entziehen wird können. Die Generationen werden nicht vergehen, bevor jene Geschlechter entstehen, in denen Mein Wille auf Erden herrschen wird. Mein Fiat der Erlösung wird sich zwischen das Fiat der Schöpfung und das Fiat der Heiligung stellen, alle drei werden sich zusammenschließen und die Heiligung des Menschen vollenden.

Das dritte Fiat wird den Geschöpfen so viel Gnade vermitteln, dass sie gleichsam zum ursprünglichen Zustand zurückkehren werden, und alsdann, wenn Ich den Menschen so erblicken werde, wie er von Mir ausging, wird Mein Werk vollendet sein, und Ich werde Meine ständige Ruhe im letzten Fiat finden. Nur das Leben in Meinem Wollen wird dem Menschen den ursprünglichen Zustand wieder schenken; sei deshalb aufmerksam und hilf Mir, gemeinsam mit Mir, die Heiligung der Geschöpfe zu vollenden.“[23]

„ ... Das dritte Fiat, Mein ‚Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden‘ wird wie der Regenbogen sein, der sich am Himmel nach der Sintflut zeigte, wie ein Friedensbogen, der den Menschen die Gewissheit gab, dass die Flut zurückgegangen war. So wird es auch beim dritten Fiat sein: Wie es bekannt werden wird, werden liebende und uneigennützige Seelen in Mein Fiat eintreten und dort (ihr Leben) leben, und sie werden wie Regenbögen sein, wie Bögen des Friedens, die Himmel und Erde miteinander versöhnen werden. Das dritte Fiat wird das Leben dieser Friedensbögen sein, sodass Mein „Fiat Voluntas Tua“ in ihnen seine Erfüllung finden wird; und so wie das zweite Fiat Mich auf die Erde herabrief, damit Ich unter den Menschen lebe, so wird das dritte Fiat Meinen Willen in die Seelen herabrufen und dort herrschen wie im Himmel so auf Erden.“

„Meine Tochter, erhebe dich, komme in Meinen Willen; Ich habe dich erwählt unter Tausenden und Tausenden, damit Mein Wollen in dir eine vollkommene Erfüllung finde, und du jener Friedensbogen mit seinen sieben Farben seist, der die anderen anziehen soll, ihr Leben in Meinem Willen zu leben!

Daher lassen wir die Erde jetzt beiseite; bis jetzt habe Ich dich bei Mir behalten um Meine Gerechtigkeit zu besänftigen und zu verhindern, dass ganz gewaltige Strafgerichte sich über die Erde ergießen; lassen wir jetzt dem Strom menschlicher Bosheit freien Lauf; und du sollst es dir jetzt, mit Mir vereint, in Meinem Willen, angelegen sein lassen, die Stunde Meines Willens vorzubereiten. Je mehr Ich dich voranschreiten lasse auf dem Wege Meines Willens, umso mehr wird sich der Friedensbogen bilden (sichtbar werden), der den „Ring der Vereinigung“ zwischen dem menschlichen und göttlichen Willen bilden wird, von woher (aus dem) Mein Wille auf Erden sein Leben haben wird, und es wird der Beginn der Erhörung Meines Gebetes und des Gebetes der ganzen Kirche sein: „Dein Reich komme und Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“[24]

„Mein Wille hat die besondere Eigenschaft, die Seelen klein werden zu lassen, so klein, dass sie das äußerste Bedürfnis verspüren, von Meinem Willen das Leben als Geschenk zu erhalten.“[25]

[1] Aus den Schriften von Luisa Piccarreta, deutsche Übersetzung von Irmengard Haslinger
[2] 8.2.1921  [3] 5.2.1928  [4] 8. oder 2.5.1923  [5] Jesus zu Luisa Piccarreta  [6] 24.11.1923  [7] 29.11.oder 10. 1926
[8] 13.8.1936  [9] 26.4.1921  [10] 19.10.1922  [11] 30.10.1927  [12] 26.5.1928  [13] 30.4.1932  [14] 8.5.1932
[15] 10.6.1923  [16] 8.3.1921  [17] 7.1.1921  [18] 10.1.1921  [19] 17.1.1921  [20] 24.1.1921  [21] 2.2.1921
[22] 8.2.1921  [23] 22.2.1921  [24] 2.3.1921  [25] 23.3.1921  [26] 19.5.1938  [27] 24.1.1921  [28] 17.3.1921
[29] 24.1.1921  [30] 17.1.1921

 
 
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