Ihre Briefe - Das Reich des Göttlichen Willens

Das Reich des Göttlichen Willens
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Luisa Piccarreta

Aus Luisas Briefen

Die im folgenden angeführten Stellen sind nicht dem Tagebuch, sondern den Briefen von Luisa Piccarreta entnommen. Es sind Überlegungen und Betrachtungen über den Göttlichen Willen und über das Leben im Göttlichen Willen, so wie sie sich aus dem Zusammenhang der weitläufigen brieflichen Korrespondenz ergeben, die Luisa Piccarreta mit vielen Personen führte.

Betrachtungen über den Göttlichen Willen

Was war das Leben Jesu auf Erden? Ein einziger Akt der Hingabe an Den Willen des Vaters. Von der Wiege bis zum Grab war es in allen Seinen Akten und endlich in Seinem heiligen Leiden Sein einziges Ziel, in allem und vollkommen den Willen des Vaters zu erfüllen, wobei Er im kleinsten Akt, auch im unbedeutendsten, alle unsere Seelen mit einschloss.

Um uns in allem mit Jesus zu vereinigen (uns an Ihn anzugleichen), sollen wir immer die Absicht haben, vollkommen im Willen Gottes zu leben, indem wir in jede unserer unbedeutendsten Handlungen, Gebete und Leiden alle Seelen einschließen. Besonders bei der hl. Kommunion, gebe ich mich ganz in Seine Arme hin und sage zu Ihm: „Jesus, Dein ganzes Leben auf Erden war nichts anderes als ein ständiger (Auf)Ruf (eine Einladung) an die Seelen, ja alle waren in Dir eingeschlossen. Wie Du, und vereint mit Dir, so verlange auch ich nichts anderes als Seelen; ich bitte Dich um das, was Du selber willst; könntest Du es mir verweigern?“ In dieser Meinung lassen wir unser Tagewerk ablaufen, ganz eng und innig mit Jesus verbunden, denn in Seinem Willen finden wir alles, und ein Tag in Vereinigung mit Gott gelebt, ist wie ein Sonnentag, denn wie die Sonne die Erde belebt und fruchtbar macht, so belebt und befruchtet die Sonne des Göttlichen Willens jede unserer kleinsten Handlungen.

Und dieses Gute, das wir uns durch die Erfüllung des Göttlichen Willens erwirken (das wir ... empfangen), bleibt nicht in uns, sondern verströmt sich zum Wohle aller.

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Jesus leidet so sehr unter der Undankbarkeit der Menschen und will in seinen Leiden einen Trost. Und auf welche Weise können wir Jesus Erleichterung bringen? Indem wir nicht nur ergeben, sondern mit Freude das annehmen, was der Herr über uns verfügen wird: z. B. eine Zerstreuung belästigt mich? Sagen wir zu Jesus: „Du bist so oft von freiwilligen Zerstreuungen von Seiten der Geschöpfe bedrängt; ich nehme Dein Leiden gerne auf mich, um Dich zu erleichtern in so vielen Leiden, die Dir die Menschen zufügen.“

Ein anderes Mal fühlen wir unser Herz vielleicht hart und gefühllos wie einen Felsblock, dann sagen wir zu Ihm: „Jesus, die Geschöpfe kommen um (sterben) in der Kälte der Schuld; Du leidest soviel; ich nehme Dein Leiden gerne auf mich, um Dir so viele Leiden zu erleichtern, die Dir die Menschen zufügen, ich werden diese Härte und Trockenheit für sie ertragen, damit das Eis so vieler Herzen schmelze und sich alle an Dich drücken (in Deine Armen werfen).“

Alles, was wir so ertragen, wird dazu dienen, Jesus zu trösten und Ihm in Seinen Leiden Erleichterung zu verschaffen, und damit wir, ähnlich wie Er (nach Seinem Abbild), zufrieden seien, zu leiden, noch dass wir es anstreben, dass andere uns einen Trost verschaffen.

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Jesus gab sich bereitwillig in die Hände Seiner Feinde, und wir müssen uns bereitwillig dem Willen Gottes ausliefern. Die Bereitschaft ist der Gradmesser (das Thermometer) der Liebe, und aus der Bereitschaft, uns zu opfern, können wir erkennen, ob unsere Liebe zu Jesus groß oder begrenzt ist. Deshalb ist alles, was wir nicht mit Bereitwilligkeit ausführen, Jesus nicht angenehm. Es stimmt zwar , dass die Seele oft starke Widerstände der menschlichen Natur spürt, obwohl der Wille zum Opfer bereit ist; alsdann müssen wir bedenken, dass das ein Seelen (Gemüts-)zustand ist, und um ihn zu überwinden, machen wir uns dieselbe Bereitwilligkeit zu eigen (ergreifen wir ...), mit der sich Jesus in die Hände Seiner Feinde begeben hat. Gewappnet mit der Bereitwilligkeit Jesu selbst, werden wir stark sein im Leiden, im Arbeiten, und in allem, was der Herr von uns will.

Manchmal kommen diese Widerstände von unserer Natur, die wir noch nicht zur Gänze überwunden und der Gnade unterworfen haben; auch dann gehen wir zu Jesus, und Er selbst wird uns genügend Mut und Kraft geben, um unsere rebellische Natur vollkommen zu besiegen. Oft fühlen wir auch keine Widerstände im Leiden, Arbeiten usw., wenn wir uns angewöhnt haben, uns zu beherrschen und uns zu opfern .

Wenn wir unsere Natur an das Gute gewöhnt haben, empfindet sie keinen Widerwillen mehr. Nach dem Maß unserer Bereitschaft, bemisst Jesus Seine Pläne der Heiligkeit mit uns, die Kette Seiner Gnaden (Seine Gnadenerweise); mit einem Wort, die Bereitschaft ist der zentrale Punkt, wo Jesus angezogen wird (sich zu der Seele hingezogen fühlt).

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Wenn wir uns im Zustand völliger Ohnmacht befinden, wo wir nichts mehr sagen können, uns an nichts mehr erinnern, dann sagen wir zu Jesus: „Ich gebe mich Deinem Willen hin, und alles was Du tun willst, das beabsichtige auch ich zu tun; und da alles, was Du auf Erden vollbracht hast, ein beständiger (andauernder) Akt der Sühne ist, möchte ich, meinen Willen mit dem Deinen vereint, alle Beleidigungen der Geschöpfe wiedergutmachen, die in diesem Augenblick begangen werden und zwar so, dass meine Stimme, die ein getreues Echo in der Deinen ist, Dir für alle Beleidigungen von allen (Geschöpfen) Sühne in göttlicher Weise leisten möge; und die Herzen der Kreaturen anrührend, will ich sie mit der Macht Deines Willens alle in Deine Arme legen.

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Um zu erkennen, ob Gott in uns herrscht, prüfen wir uns selbst. Wenn unser Herz noch an irgend etwas Materiellem Gefallen findet, ist es das sicherste Zeichen, dass Gott noch nicht die vollkommene Herrschaft über unser ganzes Wesen eingenommen hat, denn es ist unmöglich, dass eine Seele, die ganz vom Willen Gottes durchdrungen ist, den mindesten Geschmack an den Dingen dieser Erde finden könne. Wenn wir also in uns irgendein Wohlgefallen an Materiellem bemerken, so opfern wir es sofort, und das wird uns dahin bringen, in allem die Herrschaft über uns selbst zu erlangen.

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Die Trockenheiten, Zerstreuungen, Versuchungen, geistige Finsternis muss man im Willen Gottes hinnehmen, sie als ebenso viele göttliche Geschenke in Verwahr halten, um sie Ihm als Sühne und gleichsam als Erquickung zurückzugeben.

In diesem Seelenzustand müssen wir uns vorstellen, als stünden wir zwischen Gott und den Menschen, bereit, alle Züchtigungen auf uns zu nehmen, die der Herr den Sündern zugedacht hat. Außerdem müssen wir unser gesamtes Tun und Lassen, jedes Wort, jeden Pulsschlag, jeden Atemzug, jeden Schritt mit dem göttlichen Wirken und seinen eigenen Absichten vereinigen und uns gerade dieser geistigen Verlassenheit, Trostlosigkeit, sogar der Tröstungen bedienen, um aus ihnen ebenso viele Ketten zu schmieden, mit denen wir unser Herz und die Herzen aller übrigen Menschen ans Herz Jesu fesseln.

Wenn wir fühlbare Liebe zu Gott empfinden, der Seine Liebe auf uns zurückstrahlt (widerspiegelt) (der den Abglanz seiner Liebe in unser Herz legt), so werfen wir sie in die göttliche Liebe und indem wir diese Liebe ergreifen, lassen wir auf jede Menschenseele einen Tropfen davon (aus diesem Strom der Liebe) fallen, damit alle Ihn lieben mögen.

Empfinden wir Trockenheit, Kälte, Zerstreuungen, Versuchungen, innere Beschwerden, so sind dies die Beleidigungen der Menschen, die sich in Gott widerspiegeln; und Gott lenkt sie auf uns zurück, damit Er daraus Sühne und Mitleid erhalte.

Da sind Seelen, die gerade im Begriffe sind, in Schuld zu fallen; andere, die Gott lästern, wieder andere, nahe daran, in die Hölle zu stürzen. Indem wir die von Gott uns gesandten Widerspiegelungen (geistigen Leiden) ergreifen (übernehmen), wenden wir sie den Seelen zu, um den Sündern die Bekehrung zu erflehen, den Schwachen die Kraft zu erlangen, nicht in die Sünde zu fallen; den Ungläubigen das Licht des Glaubens, den Versuchten Hilfe zu erflehen, dass sie in den Versuchungen nicht fallen. Der Anfang der wahren Heiligkeit besteht darin, in allem sich selbst abzusterben, d. h. jedem menschlichen Gedanken, jedem menschlichen Affekt, jedem menschlichen Verlangen.

Das sicherste Zeichen, um zu sehen, ob wir in Wahrheit uns selber abgestorben sind, ist, wenn wir sehen, dass wir im Frieden und in der vollständigen Losschälung von allen Dingen der Erde leben.

Um den höchsten Grad der Vollkommenheit zu erreichen, müssen wir uns mittels des Gehorsams in allem dem Willen Gottes gleichförmig machen. Dieser (Gehorsam) ist zweifacher Art: Der erste hat Gott direkt im Auge, daher wendet man sich vor jeder Handlung, jedem Blick, jedem Wort in Gedanken an Jesus, (Ihn) zu fragen: “Willst Du, dass ich denke, handle (so und so)?“ Auf diese Weise zieht die Seele das ganze göttliche Wesen an sich, und zwar so, dass ihr ganzes Leben vergöttlicht wird (bleibt).

Die zweite Art hat die Obern im Auge und umfasst alle äußeren Handlungen, d. h.. Abtötungen, Bußwerke und alle Haupttätigkeiten (hauptsächlichen Tätigkeiten) des Lebens.

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Indem wir den Willen Gottes tun, verwandeln wir uns in lebendige Tabernakel, wo Jesus Seine Wohnung aufschlägt, und so wird alles, was wir tun, heilig (geheiligt), auch die gleichgültigsten Dinge; und selbst die zum Leben notwendigen Dinge verwandeln sich in Gebet, Anbetung und Liebe gegen unseren süßen Jesus.

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Es gibt nichts Schöneres als die Heiligkeit, betrachtet (angesehen) im Willen Gottes, die Trägerin von Friede und Liebe ist; sie versüßt (mildert) unsere Leiden, und macht uns zu Trägern unseres Schöpfers, der sich zum Leben unseres Lebens macht. Nur das göttliche Fiat ist Anfang, Mitte und Ende. Wenn der Urgrund (Anfang) zerrüttet (missachtet) wird, geht die Ordnung unserer Rettung (unseres Heils) verloren.

Wie wären wir glücklich, immer so gemeinsam mit unserem Herrn zu leben!

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Werdet nicht mutlos und verliert nie das Vertrauen: was ich euch empfehle ist, alle eure Kreuze als ebenso viele Besuche Jesu anzusehen, der euch das Leben des Göttlichen Willens bringt (mitteilt), um es in euch regieren zu lassen (zur Herrschaft zu bringen), um euch als Nahrung Seine ganze Liebe zu schenken, damit ihr in Seinen Armen wachst; um euch die Ähnlichkeit mit Sich Selbst zu verleihen und euch zu einer seltenen Schönheit macht, so dass ihr Ihn selbst entzückt. Wenn ihr den Willen Gottes tut, werdet ihr in all euren Leiden die Kraft fühlen; ihr werdet eine unsichtbare Hand verspüren, die euch hilft, euch lenkt, in euch wirkt.

Wenn man den Willen Gottes tun, ist es mehr die Arbeit (das Werk) Gottes als die (das) unsere; tut daher den Willen Gottes, lebt in ihm, und ihr werdet heilig, ihr werdet euch mit der göttlichen Familie verbunden (zugehörig) (an die göttliche Familie gefesselt) fühlen, und alles, was Ihr gehört, wird euer sein.

Verbannt aus eurem Herzen jegliche Furcht, und alle Umstände, auch die leidvollsten, werden euch den Kuss, die Kraft, das Leben des Göttlichen Willens bringen, einbalsamiert (versüßt) durch Seine Liebe und Seine Herrlichkeit.

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Die Kreuze sind (Zeichen) „göttlicher Eifersucht“ und „Münzen“, die uns unser Herr gibt, damit wir die Heiligkeit erlangen. Er, der göttliche Künstler, bedient sich des Schmerzes, um mit Seinen eigenen Händen unsere Seele zu bearbeiten, und uns die Ähnlichkeit mit Ihm zu schenken. Es ist eine Freude für uns, dass wir in den kleinen oder großen Kreuzen sagen können: „Ich bin meinem teuren Jesus ähnlich.“
Angesichts der Leiden Jesu verlieren die unseren an Härte und Gewicht, werden ganz klein, und lächeln uns gleichsam zu, weil sie die Seele schmücken.

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Im Göttlichen Willen gibt es die Demut nicht, sondern das reine Nichts; alles, was man Gutes tun kann, ist das Alles, das im Nichts wirkt, so dass das arme Nichts immer gerade dabei ist, geboren zu werden, und es ist das Alles, welches das Leben des Nichts erzieht und formt. O Macht des Göttlichen Willens! Kaum entschließt sich die Seele, in Ihm zu leben, nimmt die Heiligste Dreifaltigkeit Ihren sofort wirkenden (wirksamen)  Platz ein, und da es ein Akt des Willens Gottes ist, beanspruchen (wollen) alle ihren Platz der Liebe in diesem Akt: die Königin des Himmels, die Engel, die Heiligen und alle Geschöpfe. Mit einem einzigen Akt des Göttlichen Willens schließen wir also alles mit ein und geben wir Gott all das, was das Ewige Wort auf Erden tat (wirkte). Auf diese Weise sind die Wohltaten, die auf die Erde niederströmen, unauslöschlich.

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Eine größere Gnade kann uns der süße Jesus nicht schenken, als uns zu rufen (einzuladen), Sein Fiat zu leben. Wenn wir uns entschließen, immer Seinen Willen zu tun, und in Ihm zu leben, dann deckt der gute Jesus alle Armseligkeiten unserer Vergangenheit zu, um uns ein ganz heiliges, ganz himmlisches Leben führen zu lassen; Er lässt uns Seinen Herzschlag im Fiat vernehmen, formt Sein Wort in unserer Stimme, nimmt uns in Seine Arme, so stark, dass wir nicht umhin können, das Leben des Göttlichen Willens in uns wahrzunehmen (zu fühlen).

Für den, der in Ihm lebt, ist der Himmel immer offen, und die Gnaden fließen in Strömen auf (in) unser Herz herab. „Verliere nie den Frieden, erfreue dich in Fülle des Lebens Meines Willens, und breite auf alle deine Akte Mein Zeichen aus (präge ... ein), damit du nichts hörst, siehst und anfasst (berührst, zum Anfassen bekommst ) als Meinen Willen.“

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Man muss in allem sich selbst absterben, um zu allen Gütern und zur wahren Heiligkeit auferstehen zu können, aber es ist doch süß (trostreich), in unseren Leiden sagen zu können: „Du bist gekreuzigt , o mein Gott, (und) ich bin gekreuzigt; Du bist verleumdet, verachtet, verlassen, (und auch) ich bin verachtet, verleumdet, verlassen, so dass wir zwei, o Jesus, einander ähnlich sind.“

Aber was uns am meisten am Herzen liegen soll, ist, dass wir unser Leben gleichsam verloren im Willen Gottes leben. Jeder unserer Akte, im Willen Gottes vollzogen, bis hin zu den kleinsten, auch natürlichen Dingen, wie der Seufzer, der Herzschlag, die Bewegung, können ein „Martyrium der Liebe“ bilden, das Jesus aufgeopfert wird, der in unseren kleinen Akten Seinen heiligsten wirkenden Willen erblicken wird, Seine unendliche Liebe, Seine Heiligkeit, die keinen Anfang und kein Ende hat.

In Seinem Willen wird Er die „Materie“ finden, um Sein Leben (daraus) zu formen. Deshalb trennen wir uns nie von Seinem Heiligen Willen, auch wenn es uns das Leben kostet (auf Kosten des eigenen Lebens).

Es ist wahr, manchmal sind die Stürme so gewaltig, dass wir uns unterliegen fühlen, (aber) dann wird uns der teure Jesus helfen, uns beistehen, damit sich alles nach Seinem heiligsten Willen vollendet.

Deshalb verlieren wir in allen Umständen nie den Frieden (in keinen Umständen den Frieden) und werfen wir uns voll Mut in die Arme Jesu als unsere Zuflucht, und so werden wir in Sicherheit sein.

Die Kreuze sind wie die Holzscheite (das Holz) im Feuer. Je mehr Holz man einlegt, desto stärker wird das Feuer; oder wie die Sonne (für die Pflanze), die die Pflanzen mit ihrem Licht und ihrer Wärme liebkost, sie reifen lässt, und ihnen Süßigkeit und Saft verleiht. Ohne Kreuz sind wir wie jene unreifen Früchte, wie jene unfruchtbaren Pflanzen, die mehr Schlechtes als Gutes anrichten; verbanne deshalb, meine Tochter, die Traurigkeit aus deiner Seele, entmutige dich nicht, beunruhige dich nicht; bewahre den Frieden als größtes Geschenk und als Schatz, und Jesus selbst wird alles zu deinem Wohl verfügen (anordnen).

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Ich rate euch, nicht den Frieden zu verlieren, und so sehr an den Willen Gottes hingegeben zu leben, dass ihr soweit kommt, Ihn wie das eigene Leben zu empfinden (verspüren); wenn ihr so handelt, dann wird dieser so heilige Wille, mehr als eine zärtliche Mutter, euch auf die Knie nehmen, euch an sich (an seinen Göttlichen Willen) drücken, euch als eines seiner Lieblingskinder aufziehen, so dass ihr in all euren Leiden die Mama fühlt, die euch nahe ist, euch leitet, und eure kleinen Leiden in Sonnen und Münzen für den Himmel verwandelt. Der süße Jesus wird euch in jedem eurer Leiden einen Kuss, eine Umarmung geben, und eure Seele mit funkelndsten Edelsteinen schmücken.

Deshalb Mut, meine Tochter, lasst euch nicht niederdrücken, entmutigt euch nicht, denn Jesus will Seine Tochter sich ähnlich machen. Kümmert euch deshalb um nichts anderes, als ganz hingegeben (in voller Hingabe) in (auf) Seinen Armen zu leben, und dadurch werdet ihr eine neue Kraft verspüren; ihr werdet euch nicht mehr einsam fühlen, und die Leiden werden sich für euch in Heiligkeit und himmlische Freuden verwandeln. Der teure Jesus wird euch Seine Leiden als Gefolgschaft, zur Stärkung und zum Geleit geben.

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Der Wille Gottes wächst in uns in dem Maß, wie wir Ihn erkennen. Man kann nicht ein Gut besitzen, das man nicht kennt, und auf diese Weise vergrößert sich unsere Aufnahmefähigkeit und nimmt Er seinen königlichen Platz ein.

So also wächst in uns Seine Heiligkeit, Seine Schönheit, Seine Liebe und formt in unserer Seele die göttlichen Meere. Das erste, was der Wille Gottes bewirkt, ist, dass er sich in Gutes (in Wohltaten) verwandelt und unsere Leidenschaften niederschlägt (zum Schweigen bringt); wenn wir schwach sind, macht er uns stark, und Seine Macht bewirkt eine Umwandlung in unserer Seele, so weit (bis dahin) dass wir dann den Besitz Gottes wahrnehmen können, und dass unser Wille zur göttlichen Wohnung geworden ist. Mit Ihm wird alles einfach sein; wir werden den Himmel in uns verspüren, unsere Akte teilen sich den Heiligen mit, der Königin des Himmels, die mit solch großer (höchster) Liebe darauf wartet, dass Ihre Kinder an Ihren Akten teilhaben, und an den göttlichen Meeren, die Sie besitzt; wir werden uns mit Recht an die göttliche Familie gebunden (gefesselt, verbunden) fühlen, denn Ihr Wille ist auch der unsere.

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Wenn (Sobald) sich die Seele entschließt, im Göttlichen Willen zu leben, so stellt Gott ihr Seine Heiligkeit, Seine Liebe, Sein ganzes Sein zur Verfügung, auf dass Er die Freude (Befriedigung) habe, uns in diesem Willen leben zu sehen, welcher der Träger (Überbringer) all Seiner Güter ist.

Um im Willen Gottes zu leben, braucht man nicht die Tätigkeit zu ändern, sondern nur den Willen.

Anstatt dass wir in allem, was wir tun, den unseren laufen lassen (fließen lassen, einbringen), lassen wir Gottes Willen laufen (wirken), und auf diese Weise wird das göttliche Leben in unseren Akten gebildet, und dieses göttliche Leben wird so viele Male wiederholt (erneuert), wieviele Akte wir verrichten, und seien sie auch nur natürliche oder kleine; wenn er sich dabei nur um den Willen Gottes handelt (vorausgesetzt, dass...), wird das große Wunder vollbracht (geschehen).

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In den Armseligkeiten, Schwächen, in den Versuchungen brauchen wir uns nie zu beunruhigen, wenn dabei unser Wille nicht beteiligt ist, denn (nur) er ist unser Ruin.

Diese (Schwächen...) können als Schemel dienen, auf dem der Göttliche Wille Seinen Thron bildet, um uns zu beherrschen und zu regieren, oder wie die kleinen Steine dem dienen, der sich eine Behausung bauen will, oder wie die Erde in der Hand des himmlischen Gärtners. Dieser unserer Armseligkeiten, (die) ohne unseren Willen (vorkommen), bedient sich Gott wie ebensovieler Samen, um die schönen Blüten zu bilden, um dort Sein Reich auszubreiten; alles dient zu Seiner Ehre und zu unserem Wohl in den göttlichen Händen. Denkt nicht an die Armseligkeiten und Schwächen, denn je mehr man daran denkt, um so mehr bekommt man sie auch zu spüren; wenn man hingegen nicht an sie denkt, dann verschwinden sie entweder oder man fühlt sie weniger; um so mehr als Jesus nicht auf das schaut, was wir fühlen, sondern was wir wollen, ja oft hat Er Mitleid mit uns und verstärkt Seine Gnade und Seine Kraft.

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Was uns am Herzen liegen muss, ist dies, den Göttlichen Willen zu tun, Ihn, der als Bringer der Heiligkeit zu uns kommt, in allen Umständen des Lebens zu erkennen (ergründen). Heilig wird man nicht im Spiel (Die Heiligkeit bildet sich nicht indem wir spielen), sondern arbeitend, leidend und liebend. Der erste Akt muss es sein, den Göttlichen Willen besitzen (haben) zu wollen und leben zu wollen; Er wird uns die Kraft und den Frieden geben, der so nötig ist, um die Pflichten, in die Gott uns gestellt hat, gut zu erfüllen.

Die Demütigungen (Abtötungen), die Widersprüche werden (sind) verhüllt (verschleiert), und lassen uns nicht das Gute (den Wert) erkennen, das (den) sie enthalten; aber der Friede nimmt den Schleier hinweg und lässt uns den Finger Gottes in den Leiden erkennen und die schönen Eroberungen (Gewinne), die wir machen können, die Heiligkeit, die wir erlangen können, und unser Name wird im Himmel eingeschrieben sein.

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Das sicherste Zeichen, dass der Herr uns liebt und uns zu Seinen getreuen Abbildern machen will, sind die Kreuze. Jesus möchte  Sein Leben auf Erden wiederholen, und Er kann das nur bei dem tun, der sich in allem Seinem Willen unterwirft. Indem wir Seinen Willen in allen unseren Akten, sowohl spirituellen (geistlichen) wie natürlichen tun, wird Sein Bild in uns geformt und gilt wie eine Münze für den Himmel. Was ich euch empfehle ist, dass ihr nie den Mut verliert und dass ihr euch nie beunruhigt; versucht ganz in Seinen Arme hingegeben zu leben, und Jesus wird an euch als Vater, Mutter und Beschützer handeln (wird euer Vater, eure Mutter... sein). Ihr werdet Ihn in eurer Seele lebendig (lebensnah) und pochend verspüren, so dass Er das Leben eures Lebens bildet. Er wird euch Seine Liebe geben um Ihn zu lieben, Seine Heiligkeit um euch heilig zu machen, Seinen Frieden im Sturm des Lebens. Ihr werdet euch stark fühlen mit Seiner göttlichen Stärke selbst und so werdet ihr nichts fürchten.

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Ich empfehle euch, nicht die so kostbare Zeit zu verlieren, die der Herr euch gegeben hat, indem ihr immer an euch selbst denkt. Wie gerne würde ich euch sagen hören: „Ich denke nicht mehr an mich selbst, ob ich gut oder böse bin, kalt oder warm; mein Gedanke ist es, alle Akte im Göttlichen Willen fließen zu lassen.“ Dann wird Jesus daran denken, dich heilig zu machen, beharrlich und gut, wie Er es will.

Solange du an dich selbst denkst, auch unter dem Anschein des Guten, wird Jesus nicht die Zügel ergreifen, um dich zu führen und aus dir einen anderen (zweiten) Jesus zu machen und den Wiederholer Seines Lebens. Lasse Jesus handeln, und du wirst sehen, dass du dich bald als jemand anderer fühlst als du dich jetzt fühlst. Jesus weiß es besser zu tun als wir, lassen wir es Ihn daher machen.

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Der Gedanke an euch selbst ist eine Flucht aus den Armen Jesu. Es ist kein Wunder, wenn ihr euch unfähig zum Guten fühlt.

O wie würdet ihr euch hingegen glücklich fühlen in Seinen Armen, auch inmitten von tausend Feinden und bei ununterbrochenen Tätigkeiten! Es sind nicht die Arbeiten, die uns von Ihm fernhalten, sondern unser Wille und das Denken an uns selbst lassen uns Jesus zur Seite stellen, auch im Guten. Lasst also zu, dass Jesus an uns denkt, und Er wird die Armseligkeiten in (ebenso) viele Quellen der Liebe für Ihn und euch verwandeln.

Für den, der bei Ihm bleibt, sind die unbedeutendsten Dinge, die Arbeit, die Opfer - Gebet, Anbetung, Liebe. Er spürt, dass sein Herz ein Tabernakel ist (dass der Tabernakel sein Herz ist), er fühlt den lebendigen Jesus in sich, er findet gleichsam keinen Unterschied zwischen dem eucharistischen Jesus (Jesus des Altars) und Jesus in seinem Herzen; deshalb Mut, Vertrauen und Frieden. Lasst euch selbst beiseite und gebt Jesus Raum. Wir sind klein; wenn wir an uns selbst denken, findet Jesus keinen Platz in uns, wo Er sich hinbegibt, um uns Seine Liebe und Sein in uns pochendes Leben fühlen zu lassen.

Dann werden wir verspüren, dass alle Tätigkeiten des Lebens uns Jesus finden lassen und uns zu Ihm führen (bringen).

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Jesus will Sein Leben in dir formen, daher fordert Er höchste Aufmerksamkeit von deiner Seite. Als erstes musst du bestrebt sein, die nötige Nahrung bereitzuhalten, um den teuren Jesus in dir zu nähren und wachsen zu lassen. Die erste Nahrung ist der Friede; die Aufregung (Unruhe; Beunruhigung) ist keine geeignete Nahrung für Jesus; der Friede verwandelt alles, was wir tun, in Liebe. Mit ihm bilden wir reichliche und göttliche Materie, um Jesus zu nähren und wachsen zu lassen; auf diese Weise umhüllt uns der Göttliche Wille und bildet das Leben Seines Willens in uns.

O wie ist Jesus zufrieden! Sein Wille, der Ihn liebt, Ihn begleitet und Ihn in Festfreude hält, unser Atem, Herzschlag und Bewegung Jesu  und alle unsere Akte sind geformt vom Leben Jesu selbst.

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Jeder Akt, den wir im Göttlichen Willen verrichten, mag er auch klein oder natürlich sein – verstärkt in uns eine neue göttliche Ähnlichkeit, neue Liebe, neue Heiligkeit, neue Schönheit; wie im Gegenteil jeder Akt – wenn er auch groß wäre, aber das Leben des Göttlichen Willens nicht zum Prinzip hat, uns von Seiner Ähnlichkeit entfernt, die Liebe kleiner werden, Seine Schönheit verblassen lässt, alle Güter im Himmel verschließt und Gott zum Schmerz gereicht.

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Ich bitte euch, immer im Göttlichen Willen zu leben. Bitte Jesus, dass Er Ihn versiegelt in deinem Geist, auf deinen Lippen, im Herzschlag und in der Bewegung deiner Hände, ja bis zum Atem. Dieses Fiat will der erste Akt von allen unserer Akten sein, seien sie natürlich oder geistlich, und wenn wir Ihn (den Willen Gottes) in unsere kleinen Handlungen (herab)rufen, fühlt Er sich vom Geschöpf anerkannt, feiert ein Freudenfest und entzückt vor Begeisterung  sagt Er dann: „Mein Geschöpf hat Mich gerufen, hat Mir den ersten Platz gegeben (eingeräumt), so dass Ich in seine Akte, Meine Heiligkeit, Meine Liebe, Meine Ähnlichkeit legen kann.“ Er wünscht zu geben und von dem Seinigen mitzuteilen, aber Er will gerufen werden. Wenn wir Ihn rufen, gibt Er sich zu erkennen, zugleich mit der Erkenntnis (wenn wir Ihn erkennen), lässt Er sich in Besitz nehmen und lieben. Wenn der teure Jesus schenken will, erbittet (verlangt) Er den Platz, wohin Er Seine Gaben, Sein Licht und Seine Gnaden in unseren Herzen (hin)legen kann.

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Wenn wir den Göttlichen Willen tun, so trägt der gute Jesus uns in Seinen Armen; Er selbst steigt herab in alle unsere Akte, um Seine Heiligkeit, Seine Liebe, Seine Kraft und Sein Licht hineinzulegen, und Er wird unsere Zuflucht und unser Leben (macht sich zu unserer Zukunft und unserem Leben), so dass wir nichts zu fürchten brauchen (nichts fürchten können).


Ermahnungen von Luisa

Was war das Leben Jesu hier auf Erden? Ein einziger Akt der Hingabe an Den Willen des Vaters. Von der Wiege bis zum Grab war es in allen Seinen Akten und endlich in Seinem hl. Leiden Sein einziges Ziel, in allem und vollkommen den Willen des Vaters zu erfüllen, wobei Er in den kleinsten Akten, auch in den unbedeutendsten, alle unsere Seelen mit einschloss.

Um uns in allem mit Jesus zu vereinigen (uns an Ihn anzugleichen), sollen wir immer die Absicht haben, vollkommen im Willen Gottes zu leben, indem wir in jede unserer unbedeutendsten Handlungen, Gebete und Leiden alle Seelen einschließen. Besonders bei der Kommunion, werfe ich mich ganz in Seine Arme und sage zu Ihm: „Jesus, Dein ganzes Leben auf Erden war nichts anderes als ein ständiger Ruf und eine Einladung an die Seelen, ja alle waren in Dir eingeschlossen. Wie Du, und vereint mit Dir, so verlange auch ich nichts anderes als Seelen; ich bitte Dich um das, was Du selber willst; könntest Du es mir verweigern?“ In dieser Meinung opfern wir unser Tagewerk auf, ganz eng und innig mit Jesus verbunden, denn in Seinem Willen finden wir alles, und ein Tag in Vereinigung mit Gott gelebt, ist wie ein Sonnentag, denn wie die Sonne die Erde belebt und fruchtbar macht, so lässt die Sonne des Göttlichen Willens unsere kleinsten Handlungen lebendig und fruchtbar werden.

Und das Gute, das wir uns durch die Erfüllung des göttlichen Willens erwirken, bleibt nicht in uns, sondern verströmt sich zum Wohle aller.

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Jesus leidet so sehr unter der Undankbarkeit der Menschen und bittet um Tröstung in seinen Peinen. Auf welche Weise können wir Jesus Erleichterung bringen? Indem wir nicht nur ergeben, sondern mit Freude das annehmen, was der Herr über uns verfügt: z. B.. eine Zerstreuung belästigt mich. Sagen wir zu Jesus: Du bist so oft von freiwilligen Zerstreuungen von Seiten der Menschen bedrängt; ich nehme Dein Leiden gerne auf mich, um Dich zu erleichtern in so vielen Leiden, die Dir die Menschen zufügen.

Ein anderes Mal ist unser Herz vielleicht hart und gefühllos wie ein Felsblock, dann sagen wir Ihm: Jesus, die Seelen kommen um, in der Kälte der Sünde; Du leidest so viel; ich nehme Dein Leiden gerne auf mich, um Dir die Leiden zu mildern, die Dir die Menschen zufügen, ich werden diese Härte und Trockenheit für sie ertragen, damit das Eis so vieler Herzen schmelze und sich alle in Deine Armen werfen.

Alles, was wir so ertragen, wird Jesus trösten und Ihm in Seinen Leiden Erleichterung bringen, und ähnlich wie Er, werden wir zufrieden sein zu leiden, ohne bei anderen Trost zu suchen.

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Jesus gab sich bereitwillig in die Hände Seiner Feinde, und wir müssen uns bereitwillig dem Willen Gottes ausliefern. Die Bereitschaft ist der Gradmesser der Liebe, und aus der Bereitschaft, uns zu opfern, können wir erkennen, ob unsere Liebe zu Jesus groß oder begrenzt ist. Deshalb ist alles, was wir nicht mit Bereitwilligkeit ausführen, Jesus nicht angenehm. Es stimmt zwar , dass die Seele oft starke Widerstände der menschlichen Natur spürt, obwohl der Wille zum Opfer bereit ist; bedenken wir, dass das ein Gemütszustand ist, den wir mit derselben Bereitwilligkeit überwinden müssen, mit der sich Jesus in die Hände Seiner Feinde begeben hat. Gewappnet mit der Bereitwilligkeit Jesu selbst, werden wir stark sein im Leiden, im Arbeiten, und in allem, was der Herr von uns will.

Manchmal kommen diese Widerstände von unserer Natur, die wir noch nicht zur Gänze überwunden und der Gnade unterworfen haben; auch dann gehen wir zu Jesus, und Er selbst wird uns genügend Mut und Kraft geben, um unsere rebellische Natur vollkommen zu besiegen. Oft fühlen wir auch keine Widerstände im Leiden, Arbeiten o.ä., nämlich dann, wenn wir uns angewöhnt haben, uns zu beherrschen und uns zu opfern.

Wenn wir unsere Natur an das Gute gewöhnt haben, empfindet sie keinen Widerwillen mehr. Nach dem Maß unserer Bereitschaft, bemisst Jesus Seine Pläne der Heiligkeit mit uns und Seine Gnadenerweise; mit einem Wort, die Bereitschaft ist der entscheidende Punkt, wo Jesus sich zu der Seele hingezogen fühlt.

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Wenn wir uns im Zustand völliger Ohnmacht befinden, wo wir nichts mehr sagen können, uns an nichts mehr erinnern, so sagen wir zu Jesus: Ich gebe mich Deinem Willen hin, und alles was Du tun willst, das möchte auch ich tun; und da alles, was Du auf Erden vollbracht hast, ein beständiger und andauernder Akt der Sühne ist, möchte ich, meinen Willen mit dem Deinen vereint, alle Beleidigungen der Menschen wiedergutmachen, die in diesem Augenblick begangen werden und zwar so, dass meine Stimme, die ein getreues Echo der Deinen sei, und Dir für alle Beleidigungen von Seiten der Geschöpfe Sühne in göttlicher Weise leisten möge, die Herzen der Menschen anrühren soll; und mit der Macht Deines Willens möchte ich Sie Dir alle in Deine Arme zurückbringen.

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Um zu erkennen, ob Gott in uns herrscht, prüfen wir uns selbst. Wenn unser Herz noch an irgendetwas Materiellem Gefallen findet, ist es das sicherste Zeichen, dass Gott noch nicht die vollkommene Herrschaft über unser ganzes Wesen innehat, denn es ist unmöglich, dass eine Seele, die ganz vom Willen Gottes durchdrungen ist, den mindesten Geschmack an den Dingen dieser Erde findet. Wenn wir also in uns irgendein Wohlgefallen an Materiellem bemerken, so opfern wir es sofort, und das wird uns dahin bringen, in allem die Herrschaft über uns selbst zu erlangen.

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Trockenheit, Zerstreuung, Versuchungen, geistige Finsternis muss man im Willen Gottes hinnehmen, sie als ebenso viele göttliche Geschenke in Verwahr halten, um sie Ihm als Sühne und gleichsam als Erquickung zurückzugeben.  In diesem Seelenzustand müssen wir uns vorstellen, als stünden wir zwischen Gott und den Menschen, bereit, alle Züchtigungen auf uns zu nehmen, die der Herr den Sündern zugedacht hat. Außerdem müssen wir unser gesamtes Tun und Lassen, jede Bewegung, jeden Pulsschlag, jeden Atemzug mit dem göttlichen Wirken und seinen heiligsten Absichten vereinigen und uns gerade dieser geistigen Verlassenheit, Trostlosigkeit, sogar der Tröstungen bedienen, um aus ihnen ebenso viele Ketten zu schmieden, mit denen wir unser Herz und die Herzen aller übrigen Menschen ans Herz Jesu fesseln.

Empfinden wir fühlbare Liebe zu Jesus, ist es Gott, der den Abglanz Seiner Liebe in unser Herz legt. Geben wir Seine Liebe dem Herrn zurück und vereinigen wir unsere Liebe mit der Seinigen, lassen sodann auf jede Menschenseele ein Tröpflein aus diesem Strom der Liebe fallen, damit alle Ihn lieben möchten.

Empfinden wir Trockenheit, Kälte, innere Beschwerden, Bedrückungen, so kommt das von den Beleidigungen der Menschen her, die ihre Schatten auf die Gottheit werfen.  Und Gott lenkt sie auf uns zurück, damit wir durch Teilnahme Sühne und Genugtuung leisten.  Da sind Seelen, die gerade im Begriffe sind, in eine schwere Sünde zu fallen; andere, die Gott lästern, wieder andere, nahe daran, in den Abgrund der Hölle zu stürzen.  Indem wir die von Gott uns gesandten geistigen Leiden übernehmen, wenden wir sie jenen Seelen zu: den Sündern, um ihnen die Gnade der Bekehrung, den Schwachen, um für sie die Kraft zu erlangen, nicht mehr in die Sünde zurückzufallen; den Ungläubigen, um für sie das Licht des Glaubens, den Versuchten, um ihnen Beständigkeit zu erflehen, dass sie in der Versuchung nicht unterliegen.
Der erste Schritt auf dem Wege wahrer Heiligkeit besteht darin, in allem sich selbst abzusterben, jedem Gedanken, jeder Neigung, jedem Wunsch, der nicht aus Gott ist, ja sogar den geistlichen Tröstungen zu entsagen.  Das Zeichen, an dem wir erkennen, ob wir in Wahrheit uns selber abgestorben sind, ist ein Leben in vollkommenem Frieden als Frucht der Losschälung von allen Dingen der Erde.

Wollen wir den höchsten Grad der Vollkommenheit erreichen, dann müssen wir mittels des Gehorsams uns in allem dem Willen Gottes gleichförmig machen. Dieser Gehorsam ist zweifacher Art.

Der erste hat Gott direkt im Auge. Vor jeder Handlung, jedem Blick, jedem Wort wendet man sich wenigstens in Gedanken an Jesus, Ihn zu fragen: „Willst Du, dass ich denke, handle so und so?“ Auf diese Weise zieht die Seele das ganze göttliche Wesen an sich, und zwar so, dass ihr ganzes Leben vergöttlicht wird.

Die zweite Art hat die Obern im Auge und umfasst alle äußeren Handlungen, Bußwerke, Abtötungen und hauptsächlich alle jene Werke, die im Gehorsam gegen unsere Leiter und Führer geschehen. Wie kostbar ist doch dieser Gehorsam!  Er ist der sicherste und kürzeste Weg zu einer hohen Stufe der Heiligkeit.

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Wenn wir den Willen Gottes tun, verwandeln wir uns in lebendige Tabernakel, wo Jesus Seine Wohnung aufschlägt, und so wird alles, was wir tun, geheiligt, auch die gleichgültigsten Dinge; selbst die zum Leben notwendigen Dinge und Verrichtungen verwandeln sich in Gebet, Anbetung und Liebe gegen unseren teuren Jesus.

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Es gibt nichts Schöneres als die Heiligkeit im Willen Gottes, die Frieden und Liebe verbreitet; sie versüßt (mildert) unsere Leiden, und bewirkt, dass wir unseren Schöpfer in uns tragen, der zum Leben unseres Lebens wird. Nur das göttliche Fiat ist Anfang, Mitte und Ende. Wenn der Urgrund und Anfang zerrüttet und missachtet wird, geht die Ordnung und der Aufbau unseres Heils verloren.

Wie wären wir glücklich, immer so gemeinsam mit unseren Herrn und Gott zu leben!

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Werdet nicht mutlos und verliert nie das Vertrauen: ich empfehle euch allen, eure Kreuze als ebenso viele Besuche Jesu anzusehen, der euch das Leben des göttlichen Willens mitteilt, um es in euch zur Herrschaft zu bringen; der euch als Nahrung Seine ganze Liebe schenkt, damit ihr in Seinen Armen wachsen könnt; der euch die Ähnlichkeit mit sich selbst verleiht und eine seltene Schönheit schenkt, so dass ihr Ihn selbst entzückt. Wenn ihr den Willen Gottes tut, werdet ihr in all euren Leiden die Kraft bemerken und eine unsichtbare Hand fühlen, die euch hilft, euch lenkt, und in euch wirkt.

Wenn wir den Willen Gottes tun, ist die Arbeit mehr das Werk Gottes als das unsere; tut daher den Willen Gottes, lebt in ihm, und ihr werdet heilig, ihr werdet euch der göttlichen Familie zugehörig fühlen, und alles, was Ihr gehört, wird euer sein.

Verbannt aus eurem Herzen jegliche Furcht, und in allen Umständen, auch den leidvollsten, werdet ihr den Kuss, die Kraft, das Leben des göttlichen Willens erfahren, der bekleidet ist mit Seiner Liebe und Herrlichkeit.

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Die Kreuze sind Zeichen „göttlicher Eifersucht“ und „Münzen“, die uns unser Herr gibt, damit wir die Heiligkeit erlangen. Er, der göttliche Künstler, bedient sich des Schmerzes, um mit Seinen eigenen Händen unsere Seele zu bearbeiten, und uns die Ähnlichkeit mit Ihm zu schenken. Es ist eine Freude für uns, dass wir in den kleinen und großen Kreuzen sagen können: „Ich bin meinem geliebten Jesus ähnlich.“

Angesichts der Leiden Jesu verlieren die unseren an Härte und Gewicht, werden ganz klein, und lächeln uns gleichsam zu, weil sie die Seele schmücken.

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Im göttlichen Willen gibt es die Demut nicht, sondern das reine Nichts; alles, was Gutes gewirkt werden kann, ist das Alles, das im Nichts wirkt, so dass das armselige Nichts immer gerade dabei ist, geboren zu werden, und das Alles erzieht und formt das Leben des Nichts. O Macht des göttlichen Willens! Kaum hat sich die Seele entschlossen, in Ihm zu leben, nimmt die Heiligste Dreifaltigkeit Ihren rechtmäßigen  Platz ein, von wo aus Sie sogleich tätig wird, und da es ein Akt des Willens Gottes ist, beanspruchen alle ihren Platz in diesem Akt: die Königin des Himmels, die Engel, die Heiligen und alle Geschöpfe. Mit einem einzigen Akt des göttlichen Willens schließen wir also alles mit ein und geben wir Gott all das, was das Ewige Wort auf Erden wirkte und tat. Auf diese Weise sind die Wohltaten, die auf die Erde niederströmen, unauslöschlich.

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Eine größere Gnade kann uns Jesus nicht schenken, als uns einzuladen, Sein Fiat zu leben. Wenn wir uns entschließen, immer Seinen Willen zu tun, und in Ihm zu leben, dann deckt Jesus alle Armseligkeiten unserer Vergangenheit zu, um uns ein ganz heiliges, ganz himmlisches Leben führen zu lassen; Er lässt uns Seinen Herzschlag im Fiat vernehmen, formt Sein Wort in unserer Stimme, nimmt uns in Seine Arme, so stark und innig, dass wir nicht umhin können, das Leben des göttlichen Willens in uns wahrzunehmen Für den, der in Ihm lebt, ist der Himmel immer offen, und die Gnaden fließen in Strömen in unser Herz herab. „Verliere nie den Frieden, erfreue dich in Fülle des Lebens Meines Willens, und präge allen deinen Akten und Handlungen Mein Zeichen ein, damit du nichts hörst, siehst und berührst als Meinen Willen.“

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Man muss in allem sich selbst absterben, um zur wahren Heiligkeit und zu allen Gütern auferstehen zu können, aber es ist trostreich, dass wir in unseren Leiden sagen können: „Du bist gekreuzigt , o mein Gott, und ich auch; Du bist verleumdet, verachtet, von allen verlassen, und auch ich bin verachtet, verleumdet, verlassen, so dass wir zwei, o Jesus, einander ähnlich sind.“

Eines soll uns am wichtigsten sein: dass wir unser Leben gleichsam verloren im Willen Gottes leben. Jeder von unseren Akten, im Willen Gottes vollzogen, bis hin zu den kleinsten, auch „physiologischen“ Lebensäußerungen, wie der Atem, der Herzschlag, die Bewegung, können in ein „Martyrium der Liebe“ verwandelt und Jesus aufgeopfert werden, der in unseren kleinen Akten Seinen heiligsten schöpferischen Willen erkennen wird, Seine unendliche Liebe, Seine Heiligkeit, die keinen Anfang und kein Ende hat.

In Seinem Willen findet Er die „Materie“, um Sein Leben daraus zu formen. Deshalb trennen wir uns nie von Seinem hl. Willen, auch wenn es uns das Leben kostet.

Es ist wahr, manchmal sind die Stürme gewaltig, die wir zu ertragen haben, aber dann wird uns Jesus in Seiner Treue helfen und beistehen, damit alles nach Seinem hl. Willen sich vollendet.

Deshalb verlieren wir nie, unter keinen Umständen, den Frieden und werfen wir uns voll Mut in die Arme Jesu als unsere Zuflucht, und so werden wir in Sicherheit sein.

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Die Kreuze sind wie die Holzscheite im Feuer. Je mehr Holz man einlegt, desto stärker wird das Feuer; oder wie die Sonne, die die Pflanzen mit ihrem Licht und ihrer Wärme liebkost, sie reifen lässt, und ihnen Süßigkeit und Saft verleiht. Ohne Kreuz sind wir wie unreife Früchte, wie unfruchtbare Pflanzen, die mehr Schlechtes als Gutes anrichten; verbanne deshalb die Traurigkeit aus deiner Seele, entmutige dich nicht, beunruhige dich nicht; bewahre den Frieden als größtes Geschenk und als Kostbarkeit, und Jesus selbst wird alles zu deinem Besten geschehen lassen.

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Ich rate euch, nicht den Frieden zu verlieren, und in völliger Hingabe an den Willen Gottes zu leben, um ihn schließlich als euer ureigenstes Leben selbst zu empfinden; wenn ihr so handelt, dann wird dieser so heilige Wille, zärtlicher als eine Mutter, euch gleichsam auf den Schoß nehmen, euch an sich drücken, euch als ihr Lieblingskind aufziehen, so dass ihr in all euren Leiden, die zärtliche Mutter euch nahe fühlt, die euch leitet, und eure kleinen Kreuze in Sonnen und Münzen für den Himmel verwandelt. Und Jesus in Seiner Liebe wird jedes eurer Leiden versüßen mit einem Kuss, mit einer Umarmung, und eure Seele mit funkelnden Edelsteinen schmücken.

Deshalb Mut, lasst euch nicht niederdrücken und entmutigen, denn Jesus will Sein Kind sich ähnlich machen. Deshalb kümmert euch um nichts anderes, als in voller Hingabe in Seinen Armen zu leben, und daraus wird euch eine neue Kraft erwachsen; ihr werdet euch nicht mehr einsam fühlen, und die Leiden werden sich für euch in Heiligkeit und himmlische Freuden verwandeln. Jesus wird euch Sein eigenes Leiden als Gefolgschaft, zur Stärkung und zum Geleit geben.

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Der Wille Gottes wächst in uns in dem Maß, wie wir ihn erkennen. Man kann nicht ein Gut besitzen, das man nicht kennt, und auf diese Weise vergrößert sich unsere Aufnahmefähigkeit und nimmt seinen königlichen Platz ein.

So also wächst in uns Seine Heiligkeit, Seine Schönheit, Seine Liebe und formt in unserer Seele göttliche Meere. Das erste, was der Wille Gottes bewirkt, ist, dass er sich in Wohltaten verwandelt und unsere Leidenschaften niederschlägt (zum Schweigen bringt); wenn wir schwach sind, macht er uns stark, und Seine Macht bewirkt eine Umgestaltung unserer Seele, so dass wir dann den Besitz (die Einwohnung) Gottes wahrnehmen können, und wie unser Wille zur Wohnung des göttlichen geworden ist. Mit Ihm wird alles einfach; wir werden den Himmel in uns verspüren, unsere Akte teilen sich den Heiligen mit, ja der Königin des Himmels, die mit höchster Liebe ersehnt, dass Ihre Kinder an Ihren Akten teilhaben, und an den göttlichen Ozeanen, die Ihr zu eigen sind; wir werden uns mit Recht der göttlichen Familie verbunden fühlen, denn Ihr Wille ist auch der unsere.

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Wenn sich die Seele entschließt, im göttlichen Willen zu leben, so stellt Gott ihr Seine Heiligkeit, Seine Liebe, Sein ganzes Sein zur Verfügung, auf dass Er uns zu Seiner Freude in diesem Willen leben sieht, der der Überbringer all Seiner Güter ist.

Um im Willen Gottes zu leben, braucht man nicht die (äußeren) Handlungen zu ändern, sondern nur den Willen.

Anstatt dass wir in allem, was wir tun, unseren eigenen Willen einbringen, lassen wir Gottes Willen wirken und auf diese Weise bildet sich das göttliche Leben in jedem unserer Akte und wird so viele Male wiederholt und verstärkt, wieviele Akte wir verrichten, und seien sie auch nur auf natürlicher Ebene und unscheinbar; wenn er sich dabei nur um den Willen Gottes handelt, wird sich das große Wunder vollziehen.

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In unserer Armseligkeit, Schwäche, in den Versuchungen brauchen wir uns nie zu beunruhigen, wenn dabei unser Wille nicht beteiligt ist, denn (nur) er ist unser Ruin.

Diese (Schwächen...) können als Schemel dienen, auf dem der göttliche Wille Seinen Thron aufstellt, um uns zu beherrschen und zu regieren, oder als kleine Steine für den, der sich eine Behausung bauen will, oder als Erde in der Hand des himmlischen Gärtners. Dieser unserer Armseligkeiten, die ohne unseren Willen vorkommen, bedient sich Gott wie ebenso viele Samen, um wunderschöne Blüten hervorsprießen zu lassen, um dort Sein Reich auszubreiten; alles dient zu Seiner Ehre und zu unserem Heil, in den göttlichen Händen. Denkt nicht an die Armseligkeiten und Schwächen, denn je mehr man daran denkt, umso mehr bekommt man sie auch zu spüren; wenn man hingegen nicht daran denkt, dann verschwinden sie entweder oder man fühlt sie weniger; umso mehr als Jesus nicht auf das schaut, was wir fühlen, sondern was wir wollen, ja oft hat Er Mitleid mit uns und verstärkt Seine Gnade und Seine Kraft.

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Seien wir bedacht darauf, den göttlichen Willen, der als Bringer der Heiligkeit zu uns kommt, zu erfüllen, und ihn in allen Situationen des Lebens zu ergründen. Heilig wird man nicht im Spiel, sondern arbeitend, leidend und liebend. Am Anfang muss bei uns der Wille stehen, den göttlichen Willen zu besitzen und nach ihm zu leben; Er wird uns die Kraft und den nötigen Frieden geben, damit wir die Pflichten, in die Gott uns gestellt hat, gut erfüllen.

Die Demütigungen (Abtötungen) und Widersprüche sind gleichsam verhüllt, und wir erkennen nicht das Gute (den Wert), das sie enthalten; aber der Friede enthüllt uns den Finger Gottes in den Leiden und zeigt uns, welch schöne Gewinne wir machen können, die Heiligkeit, die wir erlangen können, und unser Name wird im Himmel eingeschrieben sein.

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Das sicherste Zeichen, dass der Herr uns liebt und uns zu Seinen getreuen Abbildern machen will, sind die Kreuze. Jesus möchte Sein Leben auf Erden wiederholen, und Er kann das nur bei dem tun, der sich in allem Seinem Willen unterwirft. Indem wir Seinen Willen in allen unseren Akten, geistlichen (übernatürlichen) wie natürlichen, erfüllen, wird Sein Bild in uns geformt und gilt wie eine Münze für den Himmel.         
     
Verliert nie den Mut und beunruhigt euch nie; versucht ganz an Jesus hingegeben zu leben, der euch Vater, Mutter und Beschützer sein wird. Ihr werdet Ihn in eurer Seele lebensnah und vital verspüren, so dass Er das Leben eures Lebens sein wird. Er wird euch Seine Liebe geben um Ihn zu lieben, Seine Heiligkeit um euch heilig zu machen, Seinen Frieden im Sturm des Lebens. Ihr werdet euch stark fühlen mit der göttlichen Stärke selbst und werdet daher nichts fürchten.

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Verliert nicht die so kostbare Zeit, die der Herr euch gegeben hat, indem ihr immer an euch selbst denkt. Wie gerne würde ich euch sagen hören: „Ich denke nicht mehr an mich selbst, ob ich gut oder böse bin, kalt oder warm; ich denke daran, alle meine Akte im Willen Gottes zu vollbringen.“ Dann wird Jesus daran denken, dich heilig zu machen, beharrlich und gut, wie Er es will.

Solange du an dich selbst denkst, auch unter dem Anschein des Guten, wird Jesus dich nicht führen, um aus dir einen zweiten Jesus zu machen und einen Nachahmer Seines Lebens - lasse also Jesus handeln, und du wirst sehen, dass du dich bald als jemand anderer fühlst als du jetzt bist. Jesus weiß es besser als wir, lassen wir Ihn daher machen.

Der Gedanke an uns selbst ist eine Flucht aus den Armen Jesu. Es ist kein Wunder, wenn ihr euch dann unfähig zum Guten fühlt.

O wie wäret ihr hingegen glücklich in Seinen Armen, auch inmitten von tausend Feinden und bei ununterbrochenen Tätigkeiten. Es sind nicht die Arbeiten, die euch von Ihm fernhalten, sondern unser Wille und das Denken an uns selbst lassen uns Jesus hintanstellen, auch im Guten. Lasset also Jesus an uns denken, und Er wird die Armseligkeiten in ebenso viele Quellen der Liebe für Ihn und uns verwandeln.

Für den, der mit Ihm verbunden ist, sind die unbedeutendsten Dinge, die Arbeit, die Opfer - Gebet, Anbetung, Liebe. Er spürt, dass sein Herz ein Tabernakel ist, er fühlt den lebendigen Jesus in sich, er findet gleichsam keinen Unterschied zwischen dem eucharistischen Jesus und Jesus in seinem Herzen; deshalb Mut, Vertrauen und Frieden. Lasst euch selbst beiseite und gebt Jesus Raum. Wir sind klein; wenn wir an uns selbst denken, findet Jesus keinen Platz in uns, wo Er uns Seine Liebe und Sein Leben fühlen lassen könnte.

Wir werden also erfahren, dass alle Handlungen und Taten im Leben uns Jesus finden lassen und uns zu Ihm führen.

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Jesus will Sein Leben in dir formen, daher fordert Er vollste Aufmerksamkeit von deiner Seite. Als erstes musst du bestrebt sein, die nötige Nahrung bereitzuhalten, um Jesus in dir zu nähren und wachsen zu lassen. Die wichtigste Nahrung ist der Friede; die Aufregung ist keine geeignete Nahrung für Jesus; der Friede verwandelt alles, was wir tun, in Liebe. Mit ihm bilden wir genügend und göttliche „Materie“, um Jesus zu nähren und wachsen zu lassen; auf diese Weise nimmt der göttliche Wille von uns Besitz und bildet sein Leben in uns.

O wie Jesus zufrieden ist! Sein Wille  ...  unser Atem, Herzschlag und Bewegung und alle unsere Handlungen sind modelliert und gebildet vom Leben Jesu selbst.

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Jeder Akt, den wir im göttlichen Willen verrichten, mag er klein oder auf natürlicher Ebene sein - schenkt uns eine neue göttliche Ähnlichkeit, neue Liebe, neue Heiligkeit, neue Schönheit; wie im Gegenteil jeder Akt, der - mag er auch groß scheinen - nicht als Grundlage das Leben des göttlichen Willens hat, uns von seiner Ähnlichkeit entfernt, die Liebe schwächt, seine Schönheit verblassen lässt, alle Güter im Himmel verschließt und Gott zum Schmerz gereicht.

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Ich bitte euch, lebt immer im Willen Gottes. Bittet Jesus, dass Er den göttlichen Willen versiegelt in eurem Geist, auf euren Lippen, im Herzschlag und in den Bewegungen euer Hände, ja bis zum Atem. Dieses Fiat (der Göttliche Wille) will die Grundlage, die erste all unserer Handlungen sein, seien sie natürlich oder übernatürlich, und wenn wir diesen Willen Gottes in unsere kleinen Handlungen herabrufen, fühlt Er sich von den Geschöpfen anerkannt, freut sich und entzückt vor Begeisterung ruft Er aus: „Mein Geschöpf hat Mich gerufen, hat Mir den ersten Platz eingeräumt, so dass Ich all seinen Akten, Meine Heiligkeit, Meine Liebe, Meine Ähnlichkeit mitteilen kann.“ Der göttliche Wille wünscht zu geben und von dem Seinigen mitzuteilen, aber Er will gerufen werden. Wenn wir Ihn rufen, gibt Er sich zu erkennen, zugleich mit der Erkenntnis lässt Er sich in Besitz nehmen und lieben. Wenn Jesus schenken will, verlangt Er von uns, dass wir Ihm den Platz zur Verfügung stellen, wo Er Seine Gaben, Sein Licht und Seine Gnaden in unseren Herzen niederlegen kann.

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Wenn wir den Willen Gottes tun, so wird der gute Jesus uns in Seinen Armen tragen; Er selbst steigt herab in alle unsere Akte, um Seine Heiligkeit, Seine Liebe, Seine Kraft und Sein Licht hineinzulegen, und Er wird unsere Zuflucht und unser Leben, so dass wir nichts zu fürchten brauchen.

 
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