Die Schritte - Das Reich des Göttlichen Willens

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Was sollen wir tun?


Die nachfolgenden Abschnitte sind den Schriften Luisas entnommen und zeigen uns die wichtigsten Schritte, um im Göttlichen Willen leben zu können.

Die Worte Jesu zeigen uns, dass es nicht so schwer ist, diesen neuen Weg zu beschreiten. Wir müssen es nur wollen und die ersten Schritte tun.

Das Wesentliche besteht darin, unser Leben mit Jesus zu vereinigen und uns anzugewöhnen, alles mit Ihm gemeinsam zu tun.


In den Göttlichen Willen eintreten

Während ich an das Heilige Göttliche Wollen dachte, sagte mein geliebter Jesus zu mir:

„Meine Tochter, um in Mein Wollen einzutreten, gibt es keine Wege, noch Türen, noch Schlüssel, denn Mein Wollen ist überall. Es läuft unter den Füßen, links und rechts und über dem Kopf, überall. Das Geschöpf braucht nichts anderes zu tun, als das Steinchen seines Willens zu entfernen. Obwohl es in Meinem Wollen ist, nimmt es nicht teil, noch genießt es Seine Wirkungen, und macht sich wie fremd in Meinem Wollen, denn das Steinchen seines Willens hindert es daran. Wie das Wasser vom Strand gehindert wird, um anderswohin zu fließen, da die Steine es daran hindern.

Doch wenn die Seele das Steinchen ihres Willens entfernt, fließt in demselben Augenblick sie in Mir und Ich in ihr. Sie findet alle Meine Güter zu ihrer Verfügung, Kraft, Licht, Hilfe, alles, was sie braucht. Deshalb gibt es hier keine Wege, noch Türen, noch Schlüssel.

Es genügt, dass man will und alles ist getan. Mein Wille übernimmt die Aufgabe in allem und gibt ihr das, was ihr fehlt, und lässt sie in den grenzenlosen Grenzen Meines Willens wandern.

Ganz das Gegenteil bei den anderen Tugenden: wie viele Anstrengungen braucht es nicht, wie viele Kämpfe, wie viele lange Wege, und während es scheint, dass einem die Tugend zulächelt, kommt eine ungestüme Leidenschaft, eine Versuchung, eine unerwartete Begegnung, und wirft sie zurück und stellen sie an den Anfang des Weges.“ Band 12: 16. Februar 1921

„Mein liebster Jesus sagte, während er zurückkam, voller Güte zu mir: 'Meine gute Tochter, es ist sehr einfach in meinen Willen einzutreten, da dein Jesus niemals schwierige Dinge lehrt. Meine Liebe passt sich den menschlichen Fähigkeiten an, so dass die Seele ohne Schwierigkeiten tun kann, was ich lehre und wünsche.

Du musst wissen, dass die erste und unverzichtbare Sache, um in meinen Willen einzutreten, darin besteht, es zu wollen und sich entschlossen danach zu sehnen, in ihm zu leben.

Die zweite Sache besteht dann darin, den ersten Schritt zu machen, denn sobald der erste Schritt getan ist, umgibt mein Göttlicher Wille die Seele mit so viel Licht und Anziehung, dass sie jeden Wunsch verliert, ihren eigenen Willen zu tun. In der Tat, sobald sie einen Schritt (in diese Richtung) tut, fühlt sie sich stark.

Die Nacht der Leidenschaften, Schwachheiten und des Elends wird umgewandelt in den Tag, in Göttliche Stärke; so fühlt sie das unwiderstehliche Verlangen, den nächsten Schritt zu tun, der nach dem dritten Schritt ruft, den vierten, den fünften usw.“ Band 36, 6. Mai 1938


Sich mit Jesus vereinigen

„Während ich fortfuhr, ließ sich mein Jesus kurz hören und erzählte mir: Meine Tochter, wie traurig bin ich, wenn ich die Seele in sich selbst verwickelt sehe, wenn ich sie aus sich selbst heraus wirken sehe. Ich bin ihr nahe und schaue sie an und sehe, dass sie oft unfähig ist, das was sie tut, gut zu machen. Ich warte darauf, dass sie mich ruft und sagt: ‚Ich möchte diese Sache tun, aber ich bin unfähig, sie zu tun. Komm und tue sie mit mir gemeinsam und dann werde ich alles richtig machen‘

Zum Beispiel: ‚Ich möchte lieben; komm und liebe mit mir gemeinsam.  Ich möchte beten, komm und bete mit mir zusammen. Ich möchte dieses Opfer bringen, komm und gib mir deine Kraft, denn ich fühle mich schwach...‘ und so in allen Dingen. Fröhlich und mit größtem Vergnügen würde ich mich für alles anbieten.“ Band 11: 20. August 1912

„Als ich in meinem gewöhnlichen Zustand war, erzählte Jesus mir: Meine Tochter, um sich selbst zu vergessen, sollte die Seele es auf solche Weise machen, dass sie in allem, was sie tut und in allem, was für sie notwendig ist, es so tut, als wenn ich selbst es in ihr tun wolle.

Wenn sie betet, sollte sie sprechen: ‚Es ist Jesus, der beten will und ich tue es mit ihm.‘ Und so bete ich mit ihr gemeinsam. Wenn sie arbeiten muss: ‚Es ist Jesus, der arbeiten will. Es ist Jesus, der gehen will, es ist Jesus, der essen will, der schlafen will, der aufstehen will, der sich erfreuen will‘ und so in allen anderen Dingen des Lebens.

Nur auf diesem Wege kann die Seele sich selbst vergessen, weil sie alles tun wird, nicht nur weil ich es so wünsche, sondern weil ich selbst es tun will – genau dies brauche ich notwendig.“ Band 11: 4. August 1912

„Ich war ganz in Jesus versunken, als er zu mir sprach: Meine Tochter, verschließe dich ganz in mir. Verschließe dein Gebet in mein Gebet, so dass dein Gebet und mein Gebet nur noch ein einziges Gebet bilden und niemand mehr erkennen kann, welches deines und meines ist. Deine Schmerzen, deine Werke, deinen Willen, deine Liebe, verschließe sie alle in meine Leiden, in meine Werke usw., so dass sie sich miteinander vermischen und ein einziges bilden, so weit, dass du imstande sein wirst zu sagen: 'Was Jesus gehört, gehört auch mir', und Ich sagen kann: ‚Was dir gehört, ist auch Meines.‘

Stelle dir ein Glas Wasser vor, das in einen großen Behälter mit Wasser geschüttet wird. Wärest du danach imstande, das Wasser aus dem Glas zu unterscheiden von dem Wasser des Behälters? Sicher nicht.

Deshalb, zu deinem größten Gewinn und zu meiner höchsten Zufriedenheit, wiederhole oft in allem was du tust: 'Jesus, ich verschließe das in dir, damit ich nicht meinen Willen, sondern den deinen tue', und unverzüglich werde ich mein Wirken in dich ergießen.“ Band 12, 31. Januar 1918


Vorausgehender Akt und gegenwärtige Akte

Ich dachte bei mir selbst: „Wenn ein Akt in Seinem Wollen so groß ist, ach, wie viele lasse ich mir entgehen?“

Und mein süßer Jesus, der sich in meinem Inneren bewegte, sagte zu mir: „Meine Tochter, es gibt den vorausgehenden und den gegenwärtigen Akt.
Der vorausgehende ist der, wenn die Seele beim ersten Tagesbeginn ihren Willen in dem Meinigen festmacht, und sich entscheidet und bekräftigt, dass sie nur in Meinem Wollen leben und wirken will. Sie nimmt alle ihre Akte vorweg und lässt sie alle in Meinem Wollen fließen.

Mit dem vorausgehenden Willen steigt Meine Sonne auf, Mein Leben wird in allen ihren Akten verdoppelt, wie in einem einzigen Akt, und dies kommt für den aktuellen Akt auf.

Der vorausgehende Akt kann jedoch überschattet werden, von menschlichen Weisen verdunkelt, vom eigenen Willen, von der Selbstschätzung, von der Nachlässigkeit und anderen Dingen, die Wolken vor der Sonne bilden, die ihr Licht auf dem Angesicht der Erde weniger lebendig machen.

Der aktuelle Akt hingegen ist nicht Wolken unterworfen, sondern hat die Kraft, die Wolken zu vertreiben, wenn es welche gibt, und lässt viele andere Sonnen aufsteigen, in denen Mein Leben verdoppelt wird, mit einer derartigen Lebendigkeit des Lichtes und der Wärme, dass ebenso viele andere Sonnen gebildet werden, eine schöner als die andere.

Jedoch sind beide nötig: der vorausgehende gibt die Hand, disponiert und bildet die Ebene für den aktuellen Akt: der aktuelle bewahrt und breitet die Ebene des vorausgehenden aus.“ Band 14: 27. Mai 1922

„Meine Tochter, es ist wahr, dass das Leben in Meinem Wollen ein Geschenk ist, und es ist der Besitz des größten Geschenkes.

Doch diese Gabe, die unendlichen Wert enthält, wird nur jemandem gegeben, der disponiert ist, jemandem, der sie nicht vergeudet, jemandem, der sie sehr schätzen muss und mehr lieben soll als das eigene Leben, im Gegenteil, bereit sein muss, das eigene Leben zu opfern, damit dieses Geschenk Meines Wollens die Vorherrschaft über alles habe und mehr berücksichtigt wird als das eigene Leben, ja sein Leben ist ein Nichts im Vergleich mit Ihm.

Deshalb will Ich zuerst sehen, dass die Seele wahrhaftig Meinen Willen tun will und nie den ihren, bereit zu jeglichem Opfer, um den Meinen zu tun, und bei allem, was sie tut, Mich immer um das Geschenk Meines Wollens bittet, auch als Leihgabe.

Nun, das Zeichen, dass Ich dieses Geschenk Meines Wollens in diesen Zeiten geben will, ist die Kenntnis von Ihm.“ Band 18: 25. Dezember 1925


Aus Luisas Briefen

„Deshalb sage dem lieben Jesus von ganzem Herzen, dass du in seinem Willen leben willst, dass du nichts anderes als seinen Willen allein kennen willst. Er wird dich beim Wort nehmen und wird Tatsachen schaffen, und – oh, was für eine Umwandlung wirst du in dir fühlen. Du wirst beständigen Frieden fühlen, unaufhörliche Liebe, göttliche Stärke; mit einem Wort, du wirst dich in Harmonie mit Jesus fühlen, und er wird der Akteur und Zuschauer sein, indem er sich erfreut an allem, was du mit ihm gemeinsam tust.“

„Im göttlichen Willen zu leben ist sehr einfach. Es erfordert nichts anderes, als ihn in jeden deiner Akte zu rufen, um ihm den Vorrang zu geben. Da er auf deinen Ruf wartet, eilt er und lässt seine göttliche Sonne deine Akte überfluten, indem er sie mit seinem Licht reinigt und sie mit seiner Liebe füllt. Er verschönert sie mit seiner Schönheit und spricht sein Fiat über deine Akte. Es ist als wenn er sich mit ihnen einhüllt, um sein eigenes Leben zu formen. Die Wunder, die er vollbringt, die Seen (von Gnaden), die überfließen, reichen so weit, dass sogar der Himmel in Ekstase gerät.“

„Im göttlichen Willen zu leben ist nicht so schwer, wie du und andere glauben. Jesus will weder unmögliche Dinge, noch lehrt er irgendetwas Schweres. Vielmehr ist seine Liebe in dem was er lehrt so, dass seine Lehren nicht nur leicht sind, sondern um es noch zu erleichtern, stellt er sich selbst zu unserer Verfügung, indem er mit uns tut, was er will und lehrt. Mein Kind, alles hängt von einem starken , festen und beständigen Entschluss ab, unseren Willen den Händen Jesu zu weihen, um so all unsere Akte zu den seinen zu machen.“

„Deshalb besteht der erste Schritt darin, unseren Willen in seine schöpferischen Hände zu übergeben. Diese Übergabe schafft den Raum in unserer Seele, um seinen Heiligsten Willen aufzunehmen, von wo aus er den Vorrang und die Herrschaft über alle unsere Akte übernehmen wird, so sehr, dass wenn wir lieben, er uns seine eigene Liebe gibt. Wie schön ist es mit seiner Liebe zu lieben! Das ist so, weil er uns seine Heiligkeit und Stärke anbietet. Hinzu kommt, um einen angemessenen Schmuck zu haben, der ihm entspricht, dass er uns mit seiner Schönheit schmückt, auf solche Weise, dass er in uns sich selbst und in unserer Seele sein kleines Paradies findet. Aber das ist noch nicht genug. In allem, was wir tun, möchte er angerufen werden, fast so als würden wir ihm sagen: ‚Ich erkenne an, dass du in mir bist, ich bete dich an, ich liebe dich, ich danke dir. Nimm deinen höchsten Ehrenplatz ein, der dir gebührt, in allem, was ich tue‘.“

„In seinem göttlichen Willen zu leben bedeutet, meinen menschlichen Willen zu seinem Eigentum zu machen, mit dem er tun kann, was ihm gefällt. Meinen Willen zu betätigen bedeutet, daran zu denken, dass er Gott und nicht mir gehört: ich könnte ihn niemals so gebrauchen, wie es mir gefällt. Im göttlichen Willen zu leben heißt, mit einem einzigen Willen zu leben.

Demgegenüber heißt, seinen eigenen Willen zu tun, mit zwei Willen zu leben, und unser eigener Wille wird immer Probleme verursachen – er gibt uns keinen Frieden. Im göttlichen Willen zu leben bedeutet, als Sohn (Erbe) zu leben, und das was dem Vater gehört, gehört ebenso dem Sohn. Seinen eigenen Willen zu tun heißt, als Knecht zu leben.“

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Die Schritte auf dem Weg
 
Das Leben im Göttlichen Willen ist vor allem ein unverdientes Geschenk Gottes, das Gott in unserer Zeit jeder Seele guten Willens anbietet. Um es empfangen zu können, sind anfangs nur wenige Kenntnisse erforderlich.

Zunächst wird uns das Leben im Göttlichen Willen nur als „Leihgabe“ anvertraut, um die wir immer wieder bitten müssen.

Das geschieht durch den täglichen Weiheakt am Morgen (der vorausgehende Akt) und durch die Gedanken, Worte und Handlungen  während des Tages (die gegenwärtigen Akte). Nur durch beständige und tägliche Wiederholung kann das Leben des Göttlichen Willens in uns wachsen und sich entfalten.
 
Aus Luisas Schriften lassen sich vier Schritte ableiten, um die Gabe des Lebens im Göttlichen Willen dauerhaft empfangen zu können:
 
Sehnsucht

Wir müssen den ernsthaften Wunsch haben, dieses Geschenk zu empfangen und müssen den festen Entschluss fassen, unseren menschlichen Willen Gott zu schenken, um seinen Göttlichen Willen als unser Leben empfangen zu können. Das setzt aber voraus, dass wir um dieses Geschenk wissen, wenigstens einige Kenntnisse darüber haben und seinen Wert für unser Leben erkennen.

Kenntnisse

Des Weiteren müssen wir unsere Kenntnisse über den Göttlichen Willen durch das Lesen von Luisas Schriften erweitern und vertiefen. Dadurch wird unsere Sehnsucht nach diesem Geschenk gesteigert, unser Verständnis für dieses Geschenk vertieft und unsere seelische Fassungskraft erweitert. In den Wahrheiten und Lehren über den Göttlichen Willen, welche Jesus uns durch Luisa in ihren Schriften vermittelt, empfangen wir helfende und umwandelnde Gnaden. Durch die vertiefte Kenntnis des Göttlichen Willens schreiten wir beharrlich auf diesem Wege voran.

Einübung

Neben der notwendigen Kenntnis besteht das Leben im Göttlichen Willen aus einer Kette von Akten, vergleichbar dem Atem und dem Herzschlag unseres Leibes. Indem wir täglich um diese „Leihgabe“ bitten und fortlaufend Akte im Göttlichen Willen vollziehen, wird dieses Leben in uns verankert. Das Leben des Göttlichen Willens muss also wie die Tugenden eingeübt werden. Nur so kann es sich wie eine zarte Pflanze in uns entfalten und wachsen. Die Übung der christlichen Tugenden ist nach wie vor notwendig, um in dieser Gabe des Göttlichen Willens fest verankert zu bleiben.

Umwandlung

Nur durch Beständigkeit und Treue schaffen wir in uns den Raum, damit der Göttliche Wille in uns sein Leben bilden und entfalten kann. Wir wachsen erst allmählich in dieses neue göttliche Leben hinein. Wenn wir schließlich soweit kommen, dass wir nichts mehr tun, ohne um die Leihgabe des Göttlichen Willens zu bitten, sind wir innerlich genügend umgewandelt, um dieses göttliche Leben als dauerhaftes Geschenk von Gott zu empfangen.
 
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Diese Anforderungen scheinen angesichts unserer menschlichen Schwächen auf den ersten Blick sehr hoch zu sein. Da jedoch Gott mehr Sehnsucht hat, uns seinen Göttlichen Willen zu schenken, als wir Verlangen haben ihn zu empfangen, macht sich Jesus zum Wächter unserer Seele, schenkt uns viele Gnaden und ersetzt aus seinen Verdiensten alles, wozu wir nicht fähig sind.

Sofern wir Ihm also vollständig vertrauen und nicht auf unsere Schwachheit und Rückfälle fixiert sind, können wir diesen Weg mit Mut und Zuversicht an seiner Hand gehen.

Als unser Modell und Vorbild dürfen wir auf Luisa schauen, die als „kleine Tochter des Göttlichen Willens“ diesen Weg trotz aller Prüfungen voll Vertrauen an der Hand Jesu und Mariens schon für uns vorbereitet hat. Von ihr können wir so vieles lernen.

Fassen wir zusammen:
 
Das Leben im Göttlichen Willen ist ein unverdientes Geschenk, wir müssen darüber etwas wissen, um es ersehnen zu können. Es braucht von unserer Seite vor allem den Wunsch und einen festen Entschluss, großes Vertrauen auf Gottes Gnade und beharrliche Einübung, um es als dauerhaftes Geschenk zu empfangen.


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