Betrachtungen - Das Reich des Göttlichen Willens

Das Reich des Göttlichen Willens
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Gebetsleben

Aus Luisas Tagebuch

 



Eintrag vom 26. April 1925

Der Göttliche Wille will Seinem Lauf folgen, um Sich bekannt zu ma-chen, und es ist unmöglich, Ihn aufzuhalten.

Ich dachte an bestimmte Dinge über den Willen Gottes, die der gute Jesus mir gesagt hatte, und die sie gedruckt haben, und folglich Umlauf in den Händen derer sind, die sie lesen wollen. Ich fühlte solche Scham, dass es mir eine unbeschreibliche Pein bedeutete, und ich sagte: „Mein geliebtes Gut, wie konntest Du das zulassen? Unsere Geheimnisse, die ich aus Gehorsam und nur aus Liebe zu Dir niedergeschrieben habe, sind nun unter dem Blick der anderen, und wenn sie fortfahren, weitere Dinge zu veröffentlichen, werde ich vor Scham und Pein darüber  sterben. Und zu alledem, zum Lohn für mein hartes Opfer, hast Du mich so schmerzvoll verlassen! Ach, wenn Du bei mir gewesen wärest, hättest Du Mitleid mit meiner Pein gehabt und hättest mir die Kraft gegeben, so viel Scham und Pein zu ertragen!”

Doch, während ich das dachte, trat Jesus aus meinem Inneren heraus, und legte mir eine Hand auf die Stirn und die andere auf den Mund, als ob Er die vielen  betrübten Gedanken aufhalten wollte, die mir kamen, und sagte zu mir: „Still, still, gehe nicht weiter, es sind nicht deine Angelegenheiten, sondern Meine. Es ist Mein Wille, Der Seinen Weg machen will, um sich bekannt zu machen, und Mein Wille ist mehr als die Sonne, und um das Licht der Sonne verbergen zu wollen, bräuchte es zu viel, im Gegenteil, es ist ganz unmöglich: und wenn sie diese einerseits schützen, überwindet sie das Hindernis, das sie davorgesetzt haben, und auf den anderen Seiten entfliehend, geht sie mit Majestät ihren Weg, und hinterlässt jene verwirrt, die ihren Lauf hindern wollten, denn sie sahen sie in allen Teilen entfliehen, ohne sie fassen zu können.

Man kann ein Licht verbergen, doch die Sonne nie. So ist Mein Wille, mehr als die Sonne, und wenn du Ihn verbergen willst, wird dir das unmöglich sein. Sei deshalb still, Meine Tochter, und sieh zu, dass die ewige Sonne Meines Willens ihren Lauf macht, sei es mittels der Schriften, des Drucks, deiner Worte und deiner Umstände. Sorge dafür, dass Sie jede Hürde überwindet, allen Hindernissen entflieht, und wie strahlendes Licht die ganze Welt durchläuft. Ich ersehne es, Ich will es.

Außerdem, wie viel von den Wahrheiten Meines Willens ist herausgegeben worden? Man kann sagen, dass kaum die Atome Seines Lichtes veröffentlicht worden sind, und obwohl es nur Atome sind – wenn du wüsstest: wie viel Gutes sie tun! Was wird sein, wenn all die Wahrheiten vereinigt sein werden, die Ich dir von Meinem Willen enthüllt habe, die Fruchtbarkeit Seines Lichtes, die Güter, die Er enthält, die unendliche Ausbreitung der Verdienste, die sich vervielfältigen, und alles Übrige? Und wenn alles in einer Gesamtheit vereinigt sein wird und daraus nicht die Atome oder die aufgehende Sonne gebildet wird, sondern der volle Mittag, was wird sein? Welches Gut wird nicht diese ewige Sonne inmitten der Geschöpfe bilden? Und Ich und du, o wie glücklich werden wir sein bei dem Anblick Meines Willens, der gekannt, geliebt und ausgeführt wird! Deshalb: lasse Mich machen.

Jesus und Sein Wille sind untrennbar, und Sein Wille macht den, der sich von Ihm beherrschen lässt, untrennbar von Ihm.

Und dann ist es nicht wahr, dass Ich dich verlassen habe: wie – fühlst du Mich nicht in dir? Hörst du nicht das Echo Meines Gebetes in deinem Inneren, das alles und alle umarmt, ohne dass Mir jemand entflieht? Denn alle Dinge und alle Generationen sind wie ein einziger Punkt für Mich; und für alle bete Ich, liebe, bete Meinen Vater an, leiste Wiedergutmachung, und du, indem du das Echo Meines Gebetes bildest, du fühlst dich, als ob du alle und alles in die Faust nehmen würdest, und du wiederholst, was Ich tue. Bist vielleicht du es, die das tut, oder deine Fähigkeit? Ach, nein! Nein, Ich bin es, der Ich in dir bin: es ist Mein Wille, Der dich alles und alle wie in die Faust nehmen lässt und Der seinen Lauf in deiner Seele fortsetzt.

Und dann, willst du etwas außerhalb von Meinem Willen? Fürchtest du, dass Ich dich verlassen könnte? Weißt du nicht, dass das sicherste Zeichen, dass Ich in dir wohne, jenes ist, dass Mein Wille seinen Ehrenplatz hat, Der dich beherrscht und aus dir das macht, was Er will? Ich und Mein Wille sind untrennbar und machen untrennbar von Mir, wer sich von Ihm beherrschen lässt.”

Eintrag vom  28. Februar 1899 (Band 2)

Über den Glauben

Nun, während ich den Beichtvater sah, erinnerte ich mich, dass er mir gesagt hatte, dass ich über den Glauben schreiben soll, auf die Art, wie der Herr über diese Tugend zu mir gesprochen hatte. Als ich darüber nachdachte, zog mich der Herr in einem Augenblick so sehr an Sich, dass ich fühlte, dass ich außerhalb von mir war, in den Gewölben des Himmels, zusammen mit Jesus, und Er sagte mir diese genauen Worte: „Glaube ist Gott.“

 
Aber diese zwei Worte enthielten ein unermessliches Licht, so dass es unmöglich ist, sie zu erklären – aber ich werde tun, was ich kann. Im Wort „Glaube“ begriff ich, dass Glaube Gott selbst ist. Genauso, wie materielle Speisen dem Körper Leben geben, damit er nicht stirbt, gibt Glaube der Seele Leben – ohne Glauben ist die Seele tot. Glaube belebt, Glaube heiligt, Glaube vergeistigt den Menschen, und lässt ihn die Augen fest auf ein Höchstes Wesen gerichtet halten, solcherart, dass er nichts von den Dingen hier unten erfährt, und wenn er sie erfährt, dann erfährt er sie in Gott.

O, die Seligkeit einer Seele, die vom Glauben lebt! – ihr Flug ist stets zum Himmel. In allem, was ihr widerfährt, erblickt sie sich in Gott; und so erhebt der Glaube, gerade in Drangsalen, zu Gott und sie betrübt sich nicht; auf dieselbe Art, wenn Freude, Reichtümer und Annehmlichkeiten sie umgeben, erhebt der Glaube sie in Gott, und sie sagt sich: „O, wie viel zufriedener und reicher werde ich im Himmel sein!“ So fühlt sie sich durch irdische Dinge belästigt, sie verachtet sie, und zertritt sie unter ihren Füßen. Es scheint mir, dass es mit einer Seele, die vom Glauben lebt, so geschieht wie mit einer Person, die Millionen über Millionen von Münzen besaß, und auch ganze Königreiche, und jemand anderer will ihr einen Cent anbieten. Was würde sie sagen? Würde sie ihn nicht verschmähen? Würde sie ihn nicht in sein Gesicht werfen? Ich füge hinzu: und was, wenn dieser Cent ganz schmutzig wäre, wie die irdischen Dinge es sind? Mehr noch: was, wenn dieser Cent ihm nur geliehen würde? Diese Person würde sagen: „Ich erfreue mich und besitze unermessliche Reichtümer, und du wagst es, mir diesen elenden Cent anzubieten, so schmutzig, und nur für kurze Zeit?“ Ich glaube, sie würde rasch ihren Blick von ihm abwenden, und würde die Gabe nicht annehmen. So macht es die Seele, die vom Glauben lebt, in Anbetracht der irdischen Dinge.

 
Nun, gehen wir wieder zu dem Gedanken der Speisen zurück: durch das Aufnehmen von Speisen wird der Körper nicht nur erhalten, sondern nimmt an der Substanz der Speisen teil, welche sich in den Körper selbst umwandeln. Dasselbe für die Seele, die vom Glauben lebt: weil Glaube Gott Selbst ist, gelangt die Seele dazu, das Leben Gottes zu leben; und indem sie sich mit Gott ernährt, beginnt sie an der Substanz Gottes teilzunehmen; und durch die Teilnahme an Ihm gelangt sie dazu, Ihm ähnlich zu werden und in Gott selbst umgewandelt zu werden. Deshalb geschieht es an der Seele, die vom Glauben lebt, dass, wie Gott heilig ist, die Seele heilig ist; mächtiger Gott – mächtig die Seele; weiser, starker und gerechter Gott – weise, stark und gerecht die Seele; und so mit all den anderen Eigenschaften Gottes. Im ganzen wird die Seele ein kleiner Gott. O, wie gesegnet ist diese Seele auf Erden, um wie viel mehr wird sie im Himmel gesegnet sein!

 
Ich verstand auch, dass die Worte, die der Herr Seinen geliebten Seelen sagt – „Ich werde dich im Glauben mir anvermählen“ – nichts geringeres bedeuten als dass der Herr in dieser mystischen Vermählung die Seelen mit Seinen eigenen Tugenden ausstatten wird. Es scheint mir, dass es wie mit zwei Gemahlen geschieht: da sie ihren Besitz mit einander vereinigen, können die Habseligkeiten des einen nicht länger von jenen des anderen unterschieden werden, doch beide werden ihre Eigentümer. Wie auch immer, in unserem Fall ist die Seele arm – und alle Güter kommen vom Herrn, der sie an all Seinen Besitztümern teilhaben lässt.

 
Das Leben der Seele ist Gott – Glaube ist Gott, und die Seele, indem sie Glauben besitzt, wird alle ihre anderen Tugenden in sich aufpfropfen, auf die Art, dass der Glaube wie der König in ihrem Herzen ist, und die anderen Tugenden bleiben um ihn herum, als die Untertanen, die dem Glauben dienen. So sind, ohne Glauben, die Tugenden solche Tugenden, die kein Leben haben.

 
Mir scheint es, dass Gott dem Menschen den Glauben auf zweifache Weise vermittelt: die erste ist die heilige Taufe; die zweite ist, wenn der gebenedeite Gott, indem Er einen Teil Seiner Substanz in die Seele fallen lässt, ihr den Vorzug vermittelt, Wunder zu wirken, wie die Toten aufzuerwecken, die Kranken zu heilen, die Sonne anzuhalten, und solche Dinge. O, wenn die Welt Glauben hätte, sie würde sich in ein irdisches Paradies verwandeln!

 
O, wie hoch und erhaben ist der Flug der Seele, die sich im Glauben übt. Mir scheint, dass, indem sie sich im Glauben übt, die Seele wie diese kleinen scheuen Vögel handelt, die, aus Angst, von Jägern gefangen zu werden oder von einer anderen Schlinge, ihre Wohnung im Wipfel der Bäume errichten, oder an hohen Stellen. Dann, wenn sie gezwungen sind, Nahrung zu sich zu nehmen, steigen sie herunter, nehmen die Nahrung, und fliegen sofort in ihre Wohnung zurück. Und einige von ihnen, noch vorsichtiger, nehmen die Nahrung und verzehren sie nicht am Boden, sondern, um sicherer zu sein, tragen sie sie hinauf zum Wipfel der Bäume, und dort schlucken sie sie.

 
Auf dieselbe Weise ist die Seele, die vom Glauben lebt, so scheu mit den irdischen Dingen, dass sie, aus Angst, in eine Schlinge zu geraten, sie kaum so viel wie einen Blick auf sie wirft. Ihre Wohnung ist hoch oben – das ist, über allen Dingen der Erde, aber besonders in den Wunden Jesu Christi; und aus diesen höchst gesegneten Räumen stöhnt sie, weint, bittet und leidet zusammen mit ihrem Bräutigam Jesus über die Bedingungen und das Elend, in dem die Menschheit liegt. Während sie innerhalb dieser Höhlen der Wunden Jesu lebt, gibt ihr der Herr einen Teil Seiner Tugenden, und die Seele fühlt diese Tugenden in sich, als wären sie ihr eigen. Wie dem auch sei, sie erkennt, obwohl sie diese als ihr eigen sieht, ihr dieser Besitz gegeben worden ist, da sie vom Herrn übermittelt worden sind.

 
Mit ihr geschieht es wie mit einer Person, die ein großes Geschenk erhalten hat, das sie zuvor nicht hatte. Was tut sie? Sie nimmt sie und macht sich zu ihrem Eigentümer; wie auch immer, jedes Mal, wenn sie darauf blickt, sagt sie sich: „Das ist mein, aber es wurde mir gegeben von so und so.“ So tut es die Seele, die der Herr in Sich umwandelt, indem Er einen Teil Seines Göttlichen Seins aus Sich loslässt. Nun, gerade wie diese Seele die Sünde verabscheut, fühlt sie Mitleid für andere, und bittet für diese, welche sie den Weg zum Abgrund gehen sieht. Sie vereinigt sich mit Jesus Christus, und bietet sich als Opfer an, um die Göttliche Gerechtigkeit zu besänftigen, und die Geschöpfe, die Züchtigungen verdient haben, zu schonen. Und wenn das Opfer ihres Lebens notwendig wäre – o wie gerne würde sie es geben, für die Rettung nur einer einzigen Seele!


Eintrag vom 18. September 1924 (Band 17)

Der Unterschied zwischen dem Leben im Willen Gottes und dem Tun des Willens Gottes.

Um zu begreifen, was das Leben im Göttlichen Willen sagen will, muss man sich zum größten aller Opfer disponieren, das darin besteht, dem eigenen Willen kein Leben zu geben, auch in den heiligen Dingen.

Ich war besorgt über das, was über das Leben im Göttlichen Wollen geschrieben steht, und bat Jesus, dass Er mir mehr Licht geben möge, um mich besser erklären zu können, damit ich denen, die verpflichtet sind, dies zu tun -  dieses gebenedeite Leben im Göttlichen Willen – besser erklären kann, und mein süßer Jesus sagte zu mir:

„Meine Tochter, sie wollen nicht verstehen. Das Leben in Meinem Willen bedeutet: herrschen, das Tun Meines Willens bedeutet, in Meiner Ordnung zu bleiben.

Das erste ist, zu besitzen, das zweite ist, meine Befehle zu empfangen und sie zu befolgen. Das Leben in Meinem Wollen bedeutet, sich Meinen Willen wie eine eigene Sache zu eigen zu machen, und in Ihm zu verfügen. Das Tun Meines Willens bedeutet, ihn in Betracht zu ziehen als Willen Gottes, nicht wie die eigene Sache, noch kann man in Ihm verfügen, wie man will.

Das Leben in Meinem Willen ist das Leben mit einem einzigen Willen, welcher der Wille Gottes ist, und da dieser, da Er ein ganz heiliger Wille ist, ganz rein, ganz Friede, und nur ein einziger Wille ist, der herrscht, hat Er keine Widersprüche, alles ist Friede. Die menschlichen Leidenschaften zittern vor diesem Höchsten Willen, und würden gerne vor Ihm fliehen, noch wagen sie es, sich zu bewegen, noch sich entgegenzusetzen, da sie sehen, dass vor diesem Heiligen Willen Himmel und Erde erzittern.

Der erste Schritt des Lebens im Göttlichen Wollen, was tut er? Die göttliche Ordnung auf den Grund der Seele zu werfen, sie von allem entleeren, was menschlich ist, von Neigungen, von Leidenschaften, von Anhänglichkeiten und anderem. Das Tun Meines Willens hingegen ist das Leben mit zwei Willen, und wenn Ich Anweisungen gebe, den Meinigen auszuführen, fühlt man das Gewicht seines eigenen Willens, der Widersprüche verursacht. Und obwohl man den Befehlen Meines Willens mit Treue folgt, fühlt man die Last der rebellischen Natur, seine Leidenschaften und Neigungen. Wie viele Heilige, obwohl sie zur höchsten Vollkommenheit gelangt sind, fühlen diesen ihren Willen, der Krieg gegen sie führt, der sie unterdrückt, und viele sind gezwungen, zu rufen: Wer befreit mich aus diesem Leib des Todes? Das bedeutet: aus diesem meinen Willen, der dem Guten, das ich tun will, den Tod geben will?”

Das Leben in Meinem Willen ist das Leben als Sohn, das Tun Meines Willens ist das Leben als Diener. Im ersten Zustand gehört das, was dem Vater gehört, auch dem Sohn, und oft bringen die Diener größere Opfer als die Kinder. Sie müssen sich schwereren und demütigeren Diensten aussetzen, der Kälte, der Hitze, den Fußmärschen. Tatsächlich, was haben nicht Meine Heiligen getan, um die Befehle Meines Willens auszuführen? Der Sohn jedoch bleibt bei seinem Vater, sorgt für ihn, erfreut ihn mit seinen Küssen und mit seinen Zärtlichkeiten, befiehlt den Dienern, als ob sein Vater befehlen würde. Wenn er ausgeht, dann nicht zu Fuß, sondern er reist in der Kutsche. Und wenn der Sohn alles besitzt, was dem Vater gehört, wird den Dienern nichts anderes gegeben als der Sold für die Arbeit, die sie getan haben, und sie bleiben frei, zu dienen oder ihrem Herrn nicht zu dienen, und wenn sie nicht dienen, haben sie kein Recht mehr, eine weitere Entlohnung zu empfangen. Zwischen Vater und Sohn kann jedoch niemand diese Rechte wegnehmen: dass der Sohn die Güter des Vaters besitzt. Kein Gesetz, weder himmlisches noch irdisches, kann diese Rechte wegnehmen, noch die Kindschaft zwischen Vater und Sohn zu lösen.

Meine Tochter, das Leben in Meinem Willen ist das Leben, das dem Leben der Seligen im Himmel am nächsten kommt, und es ist so weit entfernt von dem, der Meinen Willen tut und treu unter Meiner Ordnung bleibt, wie der Himmel von der Erde entfernt ist, und so wie die Entfernung zwischen Sohn und Diener ist, zwischen König und Untergebenem. Außerdem, dies ist eine Gabe, die Ich in diesem so traurigen Zeiten machen will: dass sie nicht nur Meinen Willen tun, sondern Ihn besitzen. Bin Ich vielleicht nicht frei, zu geben, was Ich will, wann Ich will, und wem Ich will? Ist ein Herr nicht frei, zu seinem Diener zu sagen: „Lebe in Meinem Haus, iss, nimm, befehle wie ein anderer Ich Selbst?” Und damit niemand ihn hindern kann, seine Güter zu besitzen, legitimiert er diesen Diener als Sohn und gibt ihm die Besitzrechte.  Wenn das ein Reicher tun kann, kann noch viel mehr Ich es.

Dieses Leben in Meinem Wollen ist die größte Gabe, die Ich den Geschöpfen geben will, Meine Güte will sich stets immer mehr in Liebe zu den Geschöpfen ausgießen, und da Ich ihnen alles gegeben habe, und nichts mehr zu geben habe, um geliebt zu werden, will Ich Meinen Willen geben, damit sie, indem sie Ihn besitzen, dieses große Gut lieben, das sie besitzen.

Wundere dich nicht, wenn du siehst, dass sie nicht begreifen. Um zu verstehen, müssten sie sich zum größten der Opfer disponieren: dass sie ihrem eigenen Willen kein Leben geben, auch in den heiligen Dingen. Dann würden sie den Besitz des Meinigen fühlen und mit der Hand berühren, was es bedeutet, in Meinem Wollen zu leben. Du jedoch sei aufmerksam, und lasse dich nicht beunruhigen durch die Schwierigkeiten, die sie bereiten, und Ich werde Mir nach und nach den Weg bahnen, um das Leben in Meinem Willen verständlich zu machen.”



 
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